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Hohe Stromrechnung: Energieberater suchen Sparpotenzial

Mit verstärkter Energieberatung versucht die Salzburg AG aktuell die stark gestiegenen Stromkosten für besonders Betroffene abzufedern. Bei einer Mindestpensionistin hat sich die Rechnung beinahe verdoppelt. Ein Termin mit der Energieberatung aber brachte nicht besonders viel Einsparpotenzial.

Bei der 84-jährigen Salzburgerin Eleonore Lex erhöhte sich die Stromrechnung von rund 150 Euro vor den aktuellen Preissteigerungen auf 270 Euro. Die Mindestpensionistin wandte sich an KPÖ-Gemeinderat Kay-Michael Dankl – die Konsequenz war ein Termin mit der Energieberatung. Bei einem Besucher von Salzburg AG-Energieberater Herman Grießner ging es darum, Wege zu finden, wie man den Stromverbrauch in der Wohnung der Salzburgerin zumindest etwas senken kann.

Boiler auf Nachtstrom schalten

Beim Boiler zeigte der Blick in den Sicherungskasten, dass hier das Warmwasser mittels Tagstrom erhitzt wird – hier gibt es daher Einsparpotenzial: „Der Boiler war damit auf Hochtarif geschalten und nicht wie er sein sollte auf Niedertarif sprich Nachtstrom. Das haben wir heute umgestellt, der Strom ist dadurch etwas günstiger und der Boiler lädt nicht jeden einzelnen Liter, den er entnommen hat, gleich wieder nach“, schildert Energieberater der Salzburg AG Hermann Grießner.

Einsparpotenzial meist nur gering

Einmal Umschalten auf Nachtstrom bringt hier zwar eine Einsparung – allerdings nur von 34 auf 32 Cent brutto pro Kilowattstunde. „Man kann dabei vielleicht ein bis zwei Cent pro Kilowattstunde einsparen, aber das Grundproblem sind die überteuerten Kosten. Ob man hier von überteuerten oder höchst überteuerten Kosten spricht ist für die Betroffenen nur mehr ein kleiner Unterschied“, kritisiert KPÖ-Gemeinderat Kay-Michael Dankl.

Salzburg AG verdoppelte Strompreise

Mit Jahreswechsel hat die Salzburg AG die Arbeitspreise beim Strom für Private mehr als verdoppelt. Gleichzeitig wurden vom Bund die Steuern auf Strom zwar reduziert und es wurde eine Strompreisbremse eingeführt – die gilt aber nur für die ersten 2.900 Kilowattstunden des Jahresverbrauchs. Der durchschnittliche Haushalt benötigt nach den Berechnungen der Salzburg AG jedoch rund 3.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Hoher Verbrauch bei Elektroheizung

Die Stromheizung von Eleonore Lex zeigt klar auf, dass der Hauptverbraucher in der Wohnung der Pensionistin der Heizkörper im Wohnzimmer ist: „Wie ich von der Preiserhöhung erfahren habe, habe ich bei der Salzburg AG angerufen und mich gleich vorsorglich von 150 auf 200 Euro einstufen lassen, weil ich mir gedacht habe, das schaffe ich und dann gibt es keine große Nachzahlung. Aber jetzt zahle ich 270 Euro. Ich habe eine kleine Pension und wenn ich im Monat 70 Euro mehr zahlen muss, dann ist das nicht einfach“, sagt Pensionistin Eleonore Lex aus Salzburg-Liefering.

Kein Einzelfall – Energieberatung sehr gefragt

Um bei der Elektroheizung zu sparen, wäre laut Energieberater ein kleiner Umbau nötig, um den Heizkörper direkt an den etwas günstigeren Heizstrom-Zähler anzuschließen. Die Pensionistin ist nicht die Einzige, die aktuell mit hohen monatlichen Stromkosten zu kämpfen hat. Die Energieberater der Salzburg AG sind derzeit sehr gefragt – auch wenn sie am Grundproblem, dem hohen Preis, nichts ändern können.

Die aktuell hohen Strompreise bereiten den Energieberatern der Salzburg AG aktuell spürbar mehr Arbeit. Viele Kunden wollen wissen, wie sie sparen können, damit ihre Rechnungen nicht ganz so hoch ausfallen. Doch Beratung alleine mit Spartipps greife zu kurz, kritisiert der Salzburger KPÖplus-Gemeinderat Dankl. Nur eine spürbare Senkung der Stromtarife zumindest für Privathaushalte würde die Situation entspannen.

Hohe Stromrechnung: Energieberater suchen Einsparpotenzial