Hallein Industrie Papierfabrik Zellulose Fabrik
Flugbild: Gerald Lehner
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Chronik

Anklage nach Unfall in Austrocel-Fabrik

Nach dem tödlichen Gasunfall in der Austrocel-Fabrik in Hallein (Tennengau) im Juni 2021 hat die Staatsanwaltschaft nun ihre Ermittlungen abgeschlossen. Vier Personen werden angeklagt. Prominentester Beschuldigter ist der frühere Geschäftsführer des Unternehmens.

Die Vorwürfe sind gravierend. Der Ex-Geschäftsführer und drei Techniker aus der Firma hätten 17 Jahre lang praktisch alle sicherheitsrelevanten Vorschriften ignoriert, heißt es in der Anklage wegen grob fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt und fahrlässiger Körperverletzung mehrerer Anrainer.

Die Hochdruckgasrohrleitungen der Firma hätten nämlich regelmäßig mit Druckprüfungen gewartet werden müssen. Doch das sei nicht geschehen, schildert Staatsanwaltschaftssprecherin Elena Haslinger. Ein Arbeiter wurde beim Unfall im Juni 2021 bei einem Gasaustritt tödlich verletzt. Dabei trat rund 150 Grad heißes Schwefeldioxid aus.

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Flugbild: Gerald Lehner

Bei Schuldspruch bis drei Jahre Haft

Die Umweltgefahr war groß, mehrere Nachbarn litten an Husten und Brechreiz, das Alarmsystem der Fabrik für Hallein und Umgebung funktionierte damals nur unzureichend. Wann die vier Beschuldigten vor Gericht müssen, steht noch nicht fest. Bei einem Schuldspruch wegen grob fahrlässiger Tötung drohen ihnen bis zu drei Jahre Gefängnis.