Der für den Salzburger Flughafen ressortzuständige Stöckl verweist in dem aktuellen Schreiben an die Bundesregierung – das dem ORF vorliegt – auf drei schriftliche Gutachten. Diese kursieren bei der Flugsicherung Austro Control (ACG) intern und wurden vor zwei Wochen von der Verkehrsgewerkschaft vida öffentlich gemacht. Demnach sollen alle Bundesländer-Flughäfen ihre Wetterdienste und Meteorologen verlieren.
In den internen Gutachten würden diese Systemumstellung und die geplante Zentralisierung der Flugmeteorologie nach Wien als „nicht ausreichend“ und sicherheitsgefährend klassifiziert, betont Stöckl. ACG-Experten hätten eklatante Qualitäts- und Sicherheitsmängel schon im Probebetrieb festgestellt und das auch dem ACG-Management klar mitgeteilt.
„Irreführende und falsche Wetterdaten“
Der Salzburger LHstv. und Aufsichtsratschef des Flughafens verweist auf ähnliche Debatten in Deutschland, wo Fluglotsen und Fachleute sich ebenfalls gegen ähnliche Pläne wehren würden – aus Sicherheitsgründen: „Irreführende oder gar falsche Wetterdaten können bei schwierigen Wetterbedingungen in alpinen Regionen zu einem nicht tragbaren Sicherheitsrisiko führen.“

Verweis auf wirtschaftliche Schäden
Zusätzlich würden sich aus dieser unbefriedigenden Situation erhebliche wirtschaftliche Nachteile für Salzburg ergeben, wenn der geregelte Flugbetrieb auf dem Airport nicht mehr gewährleistet sei, so Stöckl – wenn Flüge nach Linz oder München umgeleitet werden müssten.
Dazu komme eine stärkere Belastung der Umwelt durch höheren Kerosinverbrauch und eine nervliche wie zeitliche Belastung für Passagiere und große Teil der Wirtschaft.
„Von Plänen dringlichst absehen“
"Vor diesem Hintergrund ersuche ich Sie mit Nachdruck, eine Zentralisierung der Flugwetterdienste nach Wien nochmals zu überdenken und von einer Umsetzung für den Standort Salzburg dringlichst abzusehen“, so der Salzburger Vize-Regierungschef Stöckl in seinem Brief an die ressortzuständige Bundesministerin Gewessler.