Töchter der Pflegemutter
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Politik

Kinderbetreuung zu Hause: FPÖ lobt Ex-ÖVP-Bürgermeister

Mehr Fördergeld für Eltern, die ihre Kleinkinder selbst betreuen – das fordern die Freiheitlichen schon lang. Der ehemalige ÖVP-Bürgermeister von Berndorf (Flachgau) hat das in seiner Gemeinde umgesetzt. Dass sich Josef Guggenberger damit als eine Art FPÖ-Wahlhelfer wiederfindet, freut nicht alle seiner Parteifreunde.

Wenn Eltern ihre Kleinkinder zu Hause gut betreuen, dann müsse das finanziell unterstützt werden, sagt Josef Guggenberger. Er schlägt ein landesweites Modell vor, das es bisher nur in seiner Gemeinde gibt: „Wer die Mindestsicherung von 1.060 Euro bekommt, der bekommt dann eine Zuzahlung von 540 Euro pro Monat. Das ist die Messlatte.“

FPÖ für landesweite Förderung

Die Salzburger Freiheitlichen unterstützen dieses Berndorfer Modell für Kinderbetreuung in der Familie, wie Parteichefin Marlene Svazek betont: „Es geht um finanzielle Sicherheit und Wertschätzung. Deshalb wollen wir Familien auch landesweit ermöglichen, dass sie sich entscheiden können, ob sie ihre Kinder zu Hause betreuen oder extern.“

Indirekte Kritik an Interessen der Industrie

Warum in Österreich die Kinderbetreuung in Krabbelstuben und Kindergärten finanziell so forciert werde, erklärt sie mit dem Wunsch der Wirtschaft. Die Eltern sollten möglichst rasch wieder im Erwerbsleben sein: „Da gibt es ein Interesse von Wirtschaft und Industrie, dass man das auslagert. Aber in Wahrheit wird da an der Lebensrealität der Familien vorbeiregiert, weil die meisten ja ohnehin die Kinder zu Hause betreuen. Weil sie das wollen, und nicht weil Betreuungseinrichtungen fehlen.“

Thema wird Mittwoch im Landtag diskutiert

Als Wahlhelfer für die Freiheitlichen sieht sich der frühere ÖVP-Bürgermeister Guggenberger selbst nicht: „Ich stehe dafür seit zehn Jahren und wurde gebeten, das Modell vorzustellen. Warum sich das in der ÖVP auf Landesebene nicht durchgesetzt hat, da müssen Sie die Damen und Herren dort fragen.“

Mit dem Thema wird sich Mittwoch auch der Landtag beschäftigen. Die Freiheitlichen haben einen entsprechenden Antrag angekündigt.