Langläufer auf Loipe beim Prebersee bei Tamsweg
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Soziales

150 Menschen mit Behinderung bei Langlauftagen

Rund 150 sportbegeisterte Menschen mit Behinderung aus Österreich, der Schweiz und Bayern nehmen diese Woche an den Lungauer Langlauftagen bei Tamsweg teil. An Ehrgeiz mangelt es ihnen ebenso wenig wie an Spaß. Wettkampftag ist der Donnerstag.

Das Prebersee-Gebiet bei Tamsweg am Dienstag: Weil es sehr windig ist, musste der Trainingsbeginn um eineinhalb Stunden verschoben werden. Dann aber hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Sportlern. Unter Anleitung von Betreuern ging es zunächst ans Aufwärmen. Dann wurden die Langlaufski angeschnallt und es ging ab in die frisch gezogene Spur. Jeder trainierte seinen Möglichkeiten und seiner Kondition angemessen. Wie lange trainiert wurde, bestimmte somit jeder selber.

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Langläufer mit Behinderung auf Loipe beim Prebersee bei Tamsweg
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150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen bei den Langlauftagen auf die Loipen am Prebersee
Betreuer mit Langläufer mit Behinderung auf Loipe beim Prebersee bei Tamsweg
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Unterstützt werden sie von rund 50 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern

„Einfach draufbleiben und gar nicht aufgeben“

Fazit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den ersten Einheiten auf der Loipe: „Ganz gut – ich bin nicht hingefallen. Es hat mir richtig getaugt“, sagte Waltraud Grasfurtner aus Salzburg. „Beim Training bist du einfach mehr motiviert. Und die gehst mehr in die Knie, wenn du hinunterfährst. Das ist vor allem das Wichtigste“, ergänzte Alexandra Leitgeb aus Murau. „Einfach draufbleiben und gar nicht aufgeben“ – das war das Motto von Ingo Troppauer aus Salzburg.

Rund 50 Betreuer kümmerten sich beim Training um die beeinträchtigen Sportler – ehrenamtlich, also gratis, aber keineswegs umsonst. Das betont einer der Betreuer, Peter Gruber: „Wir haben über 30 Jahre ein Gasthaus gehabt, das haben wir vor ein paar Jahren verkauft. Vorher haben wir nie Zeit gehabt für sowas. Und jetzt, wo ich Zeit habe, lernt man das zu schätzen, dass nichts im Leben selbstverständlich ist. Deswegen helfe ich da gerne ehrenamtlich bei so etwas mit. Weil da wird man sehr zufrieden, wenn man sieht, wie die Leute Unterstützung brauchen und wie begeistert die dabeisind.“

Lungauer Langlauftage der Special Olympics

Organisatoren wollen „völlig normalen Umgang“

Die Organisatoren sind stolz auf das eigens für die Lungauer Langlauftage ausgearbeitete Wettbewerbs-Konzept. Der größte Wunsch von Norbert Planitzer, dem Leiter der Lungauer Langlauftage, ist es, „Menschen so zu behandeln, wie sie sind. So wie ich behandelt werde, will jeder Mensch – auch wenn er ein sogenannter behinderter Mensch ist – behandelt werden. Und das ist es: ein völlig normaler Umgang. Was ich will, möchte ich. Was ich nicht will, das lasse ich nicht zu oder möchte ich nicht haben. Ganz einfach. Ein völlig normaler Umgang – keine Unterscheidungen.“

Am Mittwoch folgen die Qualifikationsläufe, am Donnerstag dann der Wettkampf. Doch schon beim Training am Dienstag war jede und jeder einzelne der beeinträchtigten Sportler ein Sieger – und erhielt dafür auch eine Medaille.