Karl Forstner
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Politik

Ärztekammer-Präsident kontert Doskozil-Attacke

Als skurril bezeichnet der Salzburger Ärztekammer-Präsident Karl Forstner die Frontalkritik des burgenländischen Landeshauptmannes und Vorsitzenden der LH-Konferenz, Hans Peter Doskozil (SPÖ). Doskozil warf der Kammer konkret zu viel Macht und eine Blockade des Gesundheitssystems vor.

Das Blockieren mache sich etwa bei den Kassenärzten bemerkbar, kritisierte Doskozil und warf der Ärztekammer vor, sich bei der Besetzung von Kassenärztestellen querzulegen. Der Salzburger Ärztekammer-Präsident kann das nicht nachvollziehen.

„Da müsste er sich an der eigenen Nase nehmen“, konterte Forstner, denn die Zahl der Kassenärztestellen lege die Landeszielsteuerungskommission fest – ein Gremium, das sich aus Vertretern der Landespolitik und der Sozialversicherung zusammensetzt, betonte Forstner.

Forderung nach Österreich-Verpflichtung: „Skurril“

Eine weitere Forderung Doskozils stößt auch bei der Salzburger Ärztekammer auf wenig Gegenliebe: Mediziner sollen nach dem Studium in Österreich verpflichtet werden, zehn Jahre lang in Österreich zu arbeiten. Auch das sei in vielerlei Hinsicht skurril, sagte Forstner.

„Dann müsste man auch Lehrer, Juristen, Techniker ebenso verpflichten, in Österreich zu bleiben. Das hat ein bisschen etwas von einer Mauerbaufantasie, die wahrscheinlich im Kopf des Herrn Landeshauptmann herumgeht. Er verheddert sich argumentativ vielleicht in den Drähten seiner Zäune an der Ostgrenze des Burgenlandes, also das passt nicht.“ Doskozil solle mehr über das Gesundheitssystem im Burgenland nachdenken, als Sündenböcke zu suchen, empfahl der Salzburger Ärztekammer-Präsident.