Chronik

Immer mehr Trickbetrug via Web und Telefon

Mittlerweile fast täglich werden bei der Polizei immer neue Trickbetrügereien angezeigt. Zuletzt fiel zum Beispiel eine 58-Jährige Salzburgerin auf den so genannten Tochter-Sohn-Betrug herein. Die Liste der aktuellen und ähnlichen Betrugsfälle wird immer länger – trotz vieler Warnungen der Polizei.

In Kaprun (Pinzgau) und Straßwalchen (Flachgau) sind Anfang der Woche zwei Frauen neue Opfer der so genannten „Tochter-Sohn“-Masche geworden. Die 58-Jährige und die 59-Jährige erhielten SMS von Personen, die sich als ihre Söhne ausgaben und mitteilten, mit einer anderen Nummer zu schreiben – etwa weil das Handy kaputtgeworden sei.

Im Zuge weiterer Chats forderten sie die Frauen auf, Überweisungen zu tätigen – was beide schließlich auch taten. In einem Fall gingen drei Überweisungen auf ein österreichisches Bankkonto, im anderen Fall zwei Überweisungen auf ein spanisches Bankkonto. Dabei wurden mehrere tausend Euro überwiesen.

Polizei rät zu eigenen Überprüfungen

Da die Täter häufig Dringlichkeit vortäuschen und zu einer Expressüberweisung auffordern, ist eine spätere Sperre der Transaktion nicht mehr möglich. Die Polizei rät, im Falle verdächtiger SMS oder WhatsApp-Nachrichten unbedingt die alte Rufnummer der Kinder (oder anderer Kontakte) zu überprüfen. Außerdem sollten Angehörige oder bekannte ältere Personen über die Art des Betruges informiert werden.

Unbekannter hackte Konto einer Lungauerin

Schon am vergangenen Wochenende war im Lungau eine 50-jährige Frau per SMS zur Änderung der Kontoanmeldedaten ihrer Bank aufgefordert worden. Dazu sollte ein in der SMS angeführter Link für das entsprechende Konto der Bank verwendet werden. Am Montagabend wurde die Salzburgerin zusätzlich von einem vermeintlichen Service-Techniker der Bank angerufen und über die Bestätigung der Zugangsdaten befragt. Der Unbekannte täuschte vor, dass das Konto der Frau gehackt wurde und sie nun die App der Bank fürs Internetbanking installieren müsse. Die Frau kam der Aufforderung nach, unmittelbar darauf wurden fünf Überweisungen von Firmen- und Privatkonten der Frau vom Täter durchgeführt und bestätigt. Eine Sperre des Kontos konnte nicht verhindern, dass fast 38.000 Euro abgebucht wurden.

Betrüger missbrauchen auch Kryptowährungen

Anzeige hat nun auch ein 31-jähriger Halleiner erstattet, der im vergangenen November wegen des hohen Gewinnversprechens rund 20.000 Euro in eine Online-Investitionsplattform investierte. Mit Hilfe einer Mitarbeiterin der Firma („Allfina Group“) erstellte er zwei Konten auf Kryptowährungsplattformen und überwies mehrfach Geld. Um den Mann zu weiteren Überweisungen zu verleiten, täuschten die Täter dem Mann vor, dass er innerhalb von 1,5 Monaten einen Gewinn von etwa 300.000 Euro gemacht habe. Kurz vor Weihnachten brach der Kontakt zur Plattform ab, sein Geld hat der Halleiner nicht mehr bekommen.

Ukrainischer Verdächtiger ausgeforscht

Geklärt werden konnte hingegen ein weiterer Fall von Betrug mit Kryptowährung, bei dem eine 54-jährige Frau aus dem Pongau im Vorjahr mehr als 28.000 Euro auf eine gefälschte Handelsplattform eingezahlt hatte. Im Jänner konnte nach Ermittlungen und Nachverfolgung der Zahlungsflüsse ein 47-jähriger Ukrainer als Verdächtiger ausgeforscht werden. Der Aufenthaltsort des Beschuldigten ist nicht bekannt.