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Soziales

Eigenen Bonus bei Nachbarschaftshilfe „ansparen“

Ein neues Modell der Nachbarschaftshilfe weitet im Land Salzburg nun seine Aktivitäten aus. Beim Verein „Zeitpolster“ helfen Frauen, Männer und junge Leute bedürftigen Menschen in ihrer jeweiligen Gemeinde – bei Tätigkeiten im Alltag. Im Gegenzug bekommt man Einsatzzeiten gutgeschrieben, wenn man selbst Hilfe braucht.

Neben der Stadt Salzburg gibt es das Modell bisher in Gemeinden um den Wallersee (Flachgau). Nun wird auch in Richtung Innergebirg ausgeweitet, weil von dort immer mehr Anfragen kommen.

Im Verein „Zeitpolster“ erarbeiten sich in Salzburg bisher rund hundert Ehrenamtler ihre eigenen Zeitpolster, sagt Susanne Liedauer, Regionalkoordinatorin im Flachgau. Es gehe um Hilfe im Alltag und kleine Tätigkeiten für andere, aber auch um Vorsorge für sich selbst – in einer immer anonymeren Welt, wo traditionelle Nachbarschaftshilfe immer schwächer werde.

Die Sprecherin nennt als Beispiele das Einkaufen für Bettlägerige und Kranke, andere Besorgungen oder private Botendienste für Leute auf dem Land, die kein Auto haben – auch als Hilfe für behinderte Menschen.

Gründung neuer Ortsstellen in anderen Bezirken

Immer mehr Interessenten melden sich nun aus Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau. Auch dort werde man bei der Gründung von neuen Ortsstellen für den Verein Zeitpolster helfen, sagt Sprecherin Liedauer: „Wer mitmacht, kann die Zeit, die anderen geschenkt wird, dann auf dem eigenen Zeitkonto ansparen. Die kann man dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder einlösen und selbst Hilfe bekommen.“

Man könne über den Verein Zeitpolster der Anonymität der Nachbarschaft entfliehen: „Es gibt Leute, denen geht es nicht so gut, wie mir selbst. Ich teile dann einen Teil meiner Zeit mit ihnen. Diese ehrenamtliche Hilfe stärkt das Gemeinwohl und die Nachbarschaft in Gemeinden. Man lernt sich kennen, kann sich besser einfühlen in andere.“

Vorbilder existieren in Übersee schon lange

Ähnliche Nachbarschaftshilfen gibt es schon lange in den USA und Kanada. Hat sich das Team von Zeitpolster hier einige Ideen geholt? Liedauer bestätigt den Blick nach Übersee: „Der Gründer von Zeitpolster ist Gernot Jochum-Müller. Und der hat sich mit internationalen Modellen beschäftigt – auch mit Zeitbankmodellen in Japan. Und aus diesen Erfahrungen, die dort schon gemacht wurden, hat er dann den Verein bei uns gegründet.“

Das Konzept von Zeitpolster stammt ursprünglich aus der Schweiz und Vorarlberg. Daneben gibt es bisher Niederlassungen und Gemeindegruppen in Salzburg, Steiermark, Niederösterreich und Wien.

E-Mail-Kontakt

für Interessierte im Land Salzburg: team.seekirchen@zeitpolster.com