Um wirksam am Telefon beraten zu können, bekommen diese Frauen und Männer eine fundierte eigene Ausbildung. Sie läuft zwei Jahre lang – über jeweils ein Wochenende pro Monat.
Rund um die Uhr und ganzjährig
Insgesamt etwa 200 Ehrenamtler arbeiten bei der Salzburger Telefonseelsorge und bei der Kids Line, einem speziellen Angebot für Kinder und Jugendliche, die seelisch in Not sind. Beraten wird 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr – deshalb gibt es einen großen Bedarf an Mitarbeitern. In den nächste Wochen schließen zwölf Nachwuchskräfte ihre Ausbildung ab, und dann startet der nächste Kurs. Es gehe dabei nicht um Seelsorge im theologisch-kirchlichen Sinn, sondern um effektive Lebensberatung in Krisen.
Ausbildung in Gruppenarbeit
Das Service für Hilfesuchende läuft über Telefon oder Chats im Internet, sagt Gerhard Darmann, Chef der Telefonseelsorge: „Viele, die die Ausbildung schon gemacht haben, sagen mir, sie hätten selbst sehr viel von dieser Ausbildung profitiert. Wenn diese Balance von Geben und Nehmen passt, dann ist schon sehr viel gewonnen.“
In ihren Kursen arbeiten die künftigen Telefonberater in Gruppen. Sie analysieren dabei auch frühere Phasen im eigenen Leben, in denen es Schwierigkeiten gegeben hat. Und wie sie diese gemeistert haben. Mit dieser Selbstbetrachtung sei dann eine Hilfe für andere Menschen viel leichter, betont der Projektleiter.
Selbstreflexion für Helfer wichtig
Gerhard Darmann ist selbst auch Psychotherapeut. Die Ausbildung für die Telefonseelsorge sei aber ein ganz anderer Fachbereich: „Es geht da nicht um Therapie. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, denn eine Therapie wäre etwas ganz Anderes.“
Der Salzburger sagt, es sei kein Geheimnis, dass man oft auch Menschen vor Suiziden bewahre.
Hotline 142
Die Salzburger Telefonseelsorge ist ohne Vorwahl über die Nummer 142 erreichbar.