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Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Politik

Airport-Wetterdienst: Politik für mehr Druck

Nach der Kritik von Experten an dem geplanten Automatik-Flugwetterdienst, der nur noch über Wien laufen soll, will die Salzburger Landesregierung beim Verkehrsministerium in Wien weiter Druck gegen die Umstellung machen. Die Sicherheit im Luftverkehr dürfe wegen eingesparter Meteorologen-Posten keinen Schaden nehmen.

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und er hätten schon mehrfach bei der zuständigen Bundesministerin Eleonore Gewessler (Grüne) ihre schweren Bedenken geäußert – gegen den neuen automatischen und von Wien bei Austro Control (ACG) künftig ferngesteuerten Flugwetterdienst, mit dem auch die Airports in Salzburg und Innsbruck bedient werden sollen. Das sagte Freitagvormittag der für den Salzburger Flughafen zuständige Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl (ÖVP). Er leitet für das Land auch den Airport-Aufsichtsrat. Die Salzburger Regierung werde weiterhin vom Ministerium in Wien mit Nachdruck verlangen, die fünf Meteorologen auf dem Salzburger Flughafen im Dienst zu belassen.

FPÖ und SPÖ fordern Verbleib des Wetterdienstes

FPÖ-Landesparteisekretär Andreas Schöppl sieht derzeit dagegen nur „halbherzige“ Bemühungen der Landesregierung: „Wir fordern die Landesregierung auf, sich entschieden gegen die geplanten Einsparungspläne und Zentralisierungsvorhaben auf Kosten der Flugsicherheit einzusetzen, damit der Flugwetterdienst weiterhin vor Ort, in Salzburg, betrieben wird.“

Ebenso gibt es seitens der SPÖ die Forderung für den Verbleib am Salzburg Airport. "Die Sicherheit wäre nicht mehr garantiert und der Ruf des Flughafens würde aufs Spiel gesetzt werden“ , erklärte SPÖ-Chef David Egger in einer Aussendung. „Meine Fraktion im Landtag fordert genauso wie ich, den Verbleib des Flugwetterdienstes am Salzburg Airport.“

Interne Details aus drei Expertisen

Wie berichtet wurden zuletzt drei Expertisen bekannt, in denen Fachleute von Austro Control rein intern heftige Kritik an den Umstellungsplänen äußern. Das neue Automatik- und zentralisierte Fernsteuerungssystem beim Flugwetterdienst sei fehlerbehaftet, unzuverlässig, unsicher und habe große Qualitätsmängel für die Abwicklung eines sicheren Flugbetriebs.

Sorgen beim Salzburger Airport-Betreiber

Die Salzburger Flughafengesellschaft klingt in ihrer Reaktion ähnlich wie die Landesregierung. Der Airport gehört je zur Hälfte der Stadt und dem Land Salzburg. Sein Management zeigt sich besorgt, dass es durch die Umstellung auf die Wetterdienst-Automatik durch irreführende Daten künftig öfter zu Sperren des Flughafens und zu wirtschaftlichen Einbußen kommen könnte – obwohl diese rein technisch und fliegerisch nicht nötig wären.

Man werde einer Umstellung nur dann zustimmen, wenn Austro Control in Wien die von ihren eigenen Experten festgestellten Fehler, Bedenken und Forderungen zu hundert Prozent berücksichtige. Der Standort Salzburg dürfe keinesfalls leiden und Nachteile haben, betont Flughafensprecher Alexander Klaus.

Gewerkschaft fordert mehr Druck der Landesregierung

Von der Verkehrsgewerkschaft Vida heißt es dazu am Freitag, die Salzburger Landesregierung müsse sich gegenüber dem Verkehrsministerium in Wien noch viel stärker für den Verbleib des Salzburger Flugwetterdienstes einsetzen. Auch aus der Sicht des Föderalismus sei es strikt abzulehnen, dass weitere hochwertige Arbeitsplätze nach Wien verlagert werden, so Gewerkschaftssprecher Kajetan Uriach.

Wie berichtet, weist Austro Control die Kritik aus den Bundesländern zurück. Mit dem neuen System werde über das neue Meteorologie-Zentrum in Wien alles besser und präziser. Die Salzburger Wetterdaten und das lokale Know-How würden in der Bundeshauptstadt in die künftigen Prognosen bestens eingearbeitet, heißt es.