In der Schulküche in Saalfelden (Pinzgau) werden schon am Donnerstag die Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür getroffen. Unterrichtet werden die Jugendlichen hier unter anderem von Vibekke Andrejkulic. Ihr 17-jähriger Sohn besucht die Sonderschule in Zell am See (Pinzgau). Nach dem Regelkindergarten haben sie sich für diese Schulform entschieden. „Es ist auch die Vorbereitung auf die Lebenspraxis sehr wichtig. Gerade bei den älteren Schülern sind es die kleinen Gruppen, wo viel gemacht werden kann, weil man einfach mehr Zeit hat. Das räumliche Angebot ist auch ein wichtiger Vorteil und auch bei der Nachmittagsbetreuung ist es für berufstätige Eltern gut zu wissen, wo ich mein beeinträchtigtes Kind hingeben kann, wenn ich nicht mit Großeltern gesegnet bin“, sagte Andrejkulic.
Gesellschaft tut sich mit Thema noch immer schwer
In Saalfelden präsentiert am Tag der offenen Tür der Verein „Vielfalt“ außerdem eine Fotoausstellung. Es geht darum, in der Gesellschaft sichtbar zu sein. „Weil das ja eine Gabe ist – weil Menschen mit Behinderung sich ja nicht verstecken – sie sind da und zeigen ihre Emotionen in jeglicher Hinsicht. Sie sind echt und ehrlich und authentisch,“ erklärte Daniela Weissacher vom Verein „Vielfalt“.

Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben die Wahlmöglichkeit zwischen Integrationsklassen in der Regelschule und der Sonderschule. Wie schwer sich die Gesellschaft insgesamt mit dem Thema tut, zeigt sich auch am regen Namenswechsel in den vergangenen Jahren für diese Schulform. Jetzt heißen sie wieder Sonderschulen wie am Anfang, aber es kommt auf den Inhalt an.
Individuelle Förderpläne für jedes Kind
In der Sonderschule Saalfelden werden 62 Kinder unterrichtet – nach allen Lehrplänen, passend für jedes Kind. „Wir arbeiten alle nach individuellen Förderplänen. Das heißt für jedes Kind wird ein spezielles Ziel gesetzt und daran misst sich auch der Erfolg“, so der Direktor der Sonderschule Saalfelden, Peter Medek.
Tag der offenen Tür Sonderschule
Am Freitag öffnen die 22 Sonderschulen des Landes ihre Türen
Es sind die Erfolgsgeschichten wie die von Max. Nach einem schwierigen Schulstart in der ersten Klasse kam die Diagnose ADHS und dann der Wechsel in die Sonderschule. Am Anfang keine leichte Entscheidung, erzählte seine Mutter Manuela Rohrmoser. Aber in der kleinen Gruppe ist er aufgeblüht. „Er hat einen normalen Volksschullehrplan – es stehen ihm alle Türen offen. Und was wünscht man sich mehr für sein Kind“, so Rohrmoser.