Der betroffene Schäferhund
APA/AKTIVER TIERSCHUTZ AUSTRIA
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Chronik

Immer mehr Tierquälerei in Privathaushalten

Aus dem Flachgau und dem grenznahen Innviertel (Oberösterreich) werden schwere Verdachtsfälle von Tierquälerei und „extreme Verstöße gegen die Tierhalteverordnung“ gemeldet. Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe in Lochen fordert strengere Kontrollen – auch bei privaten Tierhalterinnen und -haltern.

Der Schäfermischling Leo wurde seinem Besitzer von den Behörden abgenommen. Der Mann soll das Tier mit einem Bierkrug verprügelt und schwer misshandelt haben. Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe in Lochen sagt, dass die Menschen sich an Tieren abreagieren würden: „Diese können sich kaum wehren und erzählen nichts.“

„Behörden kontrollieren zu wenig“

Gegen den Verdächtigen wurde ein Tierhalteverbot verhängt. Das sei nur ein Fall von vielen, die bei der Pfotenhilfe in Lochen landen. Zu Misshandlungen kommen katastrophale Haltungsbedingungen, so Stadler. Hunde würden ihr Leben lang an der Kette gehalten – sogar in Siedlungsgebieten. Das sei längst keine Seltenheit mehr. Die Behörden würden zu wenig kontrollieren: „Es gibt keine Kontrollressourcen für Privathaushalte. Das ist ein Manko im österreichischen Gesetz. Zwei Prozent der Bauernhöfe müssen jährlich kontrolliert werden. Das ist auch ein Wahnsinn. So wird jeder Betrieb nur alle 50 Jahre kontrolliert.“

Appell an Bevölkerung

Die Tierschützerinnen und Tierschützer fordern gesetzliche Maßnahmen gegen Tierquälerei in Privathaushalten. Sie appellieren an die Bevölkerung, Auffälligkeiten und Verstöße zu melden. Nur so könne man rechtzeitig Anzeige erstatten, so Stadler.