Das Riesenproblem des weiter grassierenden Arbeitskräftemangels bleibe vorerst ungelöst, sagen Experten. Der Arbeitsmarkt ist aus Sicht der Wirtschaft nahezu komplett leergefischt. Egal welche Branche, gesucht wird überall – und nicht nur in Salzburg, sondern auch im restlichen Österreich und im europäischen Ausland.
Das bringe allerdings nicht mehr viel, weil die Lage auf den meisten Arbeitsmärkten ähnlich aussehe, so das AMS.
Letzte Reserven fast komplett ausgeschöpft
Die Rezepte zur Lösung der Krise sind vielfältig. Die Wirtschaftskammer will den Druck auf Arbeitslose erhöhen, wieder zu arbeiten und außerdem das System der Rot-Weiß-Rot-Card ausbauen. Dazu sollen mehr Arbeitskräfte von außerhalb der EU nach Österreich geholt werden können. Die Arbeiterkammer wünscht sich bessere Arbeitsbedingungen auch außerhalb der eigentlichen Jobs – etwa bei der Kinderbetreuung.
In der Praxis haben alle Rezepte Nachteile. Auch bei der Kinderbetreuung fehlt bekanntlich sehr viel Personal. Und mehr Druck auf Arbeitslose würde zahlenmäßig nicht viel bringen. Denn wer jetzt noch arbeitslos ist, der gilt in der Regel nämlich als besonders schwer vermittelbar.
Viele wollen nur noch Teilzeitjobs
Einig sind sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer beim größten Problem auf dem Arbeitsmarkt: Immer mehr Leute wollen nur in Teilzeit arbeiten. Allein in Salzburg sind durch weniger geleistete Stunden rund 7.000 Vollzeitarbeitskräfte einfach verschwunden – statistisch gesehen.
Dazu kommt, dass geburtenstarke Jahrgänge in Pension gehen – und nur geburtenschwache nachkommen. Wie die Lücke geschlossen werden soll, das ist nicht absehbar.
Mehr Jobs denn je zu vergeben
In Salzburg hat es 2022 erstmals in der Geschichte mehr freie Stellen als Arbeitslose gegeben. Es herrscht weiter Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenquote bleibt bundesweit die niedrigste.