In der Schule wird die Sonnenenergie nicht nur getankt, sondern auch gleich weiterverarbeitet. Der Strom, der von den 20 Photovoltaik-Modulen in das neue Labor fließt, wird in zahlreichen Versuchen für eine effektive Stromnutzung verwendet, schildert Martin Weber, Lehrer an der Landesberufsschule.
„Wir haben unser Labor so aufgebaut, dass wir zwei getrennte Photovoltaik-Anlagen installiert haben – eine, wie üblich, auf dem Dach, um den Schülern zeigen zu können, wie und wieviel Energie im Laufe des Jahres – je nach Jahreszeit – erzeugt wird. In einem zweiten Teil haben wir auf der Terasse Photovoltaik-Paneele in verschiedenen Himmelsrichtungen montiert“, sagt Weber.
Programme helfen, energieeffiziente Lösungen zu finden
Verschiedene Programme sollen den Schülern dabei helfen, eine möglichst energieeffiziente Lösung zu finden, sagt Berufschul-Lehrer Peter Pfeifenberger. „Wir können auch verschiedene Geräte ansteuern – und wenn wir Überproduktion haben, können wir mit diesem Strom zum Beispiel Warmwasser erhitzen oder eine Waschmaschine steuern. All das können wir auch im Labor simulieren.“
In Kleingruppen von neun bis zwölf Lehrlingen wird am technischen Aufbau und der Beschaltung gearbeitet. "Da können wir alles mögliche machen, schildert Lehrling Michael Kasumovic. "Als Elektriker befassen wir uns ja viel mit Photovoltaik-Anlagen. Es ist eine umweltfreundliche Technik. „Man muss sich natürlich in jedes Labor etwas eingewöhnen, aber das funktioniert gleich einmal“, ergänzt Lehrling Sonja Grömer.
Interesse an Photovoltaik-Anlagen massiv gestiegen
Viele Förderungen und die hohen Strompreise seit dem Ukrainekrieg haben das Interesse an Photovoltaik-Anlagen vervielfacht. Für Firmen ist das mittlerweile zur Herausforderung geworden – zwar sind jetzt wieder genügend Paneele verfügbar, doch die Fachkräfte fehlen.
Mit dem neuen Labor will man deshalb auch auf sich aufmerksam machen und noch mehr interessierte Lehrlinge anlocken, sagt der Direktor der Landesberufsschule 4, Wolfgang Hyden.
„Interessanter und attraktiver Beruf mit Zukunft“
„Die Energiewende braucht Dich, lautet ein Schlagwort der Wirtschaftskammer. Und ich glaube, dass das so auch zutrifft. Tatsächlich haben wir einen Zuwachs an Lehrlingen. Wir haben fast zehn Prozent mehr SchülerInnen, die die erste Klasse beginnen. Der Beruf ist interessant, attraktiv und hat Zukunft“, betont Hyden.
Und wird dann doch nicht der ganze Strom vom Schuldach im Labor verwendet, so fließt er in das Stromnetz.
Landesberufsschule mit Photovoltaik-Labor
In der Landesberufsschule Salzburg ist am Dienstag ein neues Labor für Photovoltaik-Anlagen eröffnet worden. Lehrlinge sollen mit der Ausbildung zu Fachkräften für erneuerbare Energien werden.