Zwei Eurofighter über Winterlandschaft, Gebirge
Österreichisches Bundesheer/Markus Zinner
Österreichisches Bundesheer/Markus Zinner
Chronik

Luftraumüberwachung für WEF aus dem Pongau

Bis zum Wochenende wird der österreichische Luftraum verstärkt vor Anschlägen geschützt – und zwar unter der Koordination der Zentrale der Luftraumüberwachung im Pongau. Grund für die Operation „Dädalus 23“ ist das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos (Schweiz).

Vom sogenannten Regierungsbunker in St. Veit (Pongau) wird der gesperrte Luftraum an der Schweizer Grenze überwacht. Damit keine Lücken entstehen sind auch mobile Radargeräte in Tirol und Vorarlberg positioniert.

Damit soll im Fall einer Bedrohung rechtzeitig reagiert werden können. „Wir gehen davon aus, dass wir durch diese zusätzlichen Mittel eine Früherfassung sicherstellen können. Das heißt, noch vor den Eintritt in den gesperrten Luftraum werden wir die Informationen haben. Können bereits im Vorfeld auf diese Informationen reagieren. Und können so auch für die Schweiz die notwendige Vorlaufzeit sichern. Bzw. wir können die Gefahr im eigenen Bereich schon so abwenden, dass für die Schweiz gar keine Bedrohung mehr besteht“, sagt Wolfgang Eggenreich von der Einsatzzentrale in St. Veit.

Bundesländerübergreifende Zusammenarbeit

Das Radarbataillon aus Salzburg liefert gleichzeitig die Daten zur Überwachung des Luftraumes über Vorarlberg und Tirol mit speziellen Aufklärungs- und Zielzuweisungsradargeräten und hält Verbindung zu den Radarstationen in der Schweiz und in Deutschland.

Bei unerlaubten Einflügen könne das Bundesheer dann etwa mit Hubschraubern oder sogar Eurofightern reagieren. Die Koordinierung der Einsätze erfolgt dann aus dem Pongau – in enger Abstimmung mit den Nachbarländern. „Und das ist auch der Vorteil der Luftstreitkräfte. Wir pflegen immer kurze Wege. Deshalb haben wir auch Verbindungsoffiziere aus Deutschland und der Schweiz. Man ruft bei einer Hotline an und hat dann sofort den Zuständigen am Telefon und kann sofort entscheiden“, sagt der Kommandant der Luftstreitkräfte Gerfried Promberger.

Insgesamt sind etwa 100 Personen in der Einsatzzentrale mit der Luftraumsicherungsoperation betraut. Darunter auch Experten aus der Miliz und dem Innenministerium. Der Luftraumsicherungseinsatz für das Weltwirtschaftsforum dauert noch bis einschließlich Sonntag.

Weltwirtschaftsforum

Fünf Tage lang treffen einander beim Weltwirtschaftsforum in Davos rund 400 Vertreter von Regierungen und Politik aus der ganzen Welt. Auch 600 Konzernchefs sowie zahlreiche Prominente werden erwartet. Die Agenda ist angesichts von Krisen und Konflikten weltweit gut gefüllt: Klimakrise, Ukraine-Krieg, Lieferkettenprobleme sind nur einige der Punkte. Österreich ist durch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher vertreten. Mehr dazu in Start für Weltwirtschaftsforum in Davos.