7.400 Kirchenaustritte waren es in Salzburg und den Teilen Tirols, die zur Erzdiözese gehören. Darauf wolle man jetzt reagieren, sagt Seelsorgeamtsleiterin Lucia Greiner: „Wir haben viele bewährte Mittel, um auf Kirchenaustritte zu reagieren. Das wichtigste ist immer das Gespräch zu suchen. Wir bieten das von unserer Seite aus an. Wir laden auch herzlich dazu ein, gemeinsam Lösungen zu finden. Oder auch einen Austritt zu widerrufen.“

Generell sei es der Diözese sehr wichtig miteinander zu reden und auch in schweren Zeiten Möglichkeiten und Wege zu finden, damit den Betroffenen geholfen wird. Als Gründe für den Austritt nennen die ehemaligen Katholiken häufig den Kirchenbeitrag und dass sie sich von der Kirche entfremdet hätten.
„Was ganz deutlich zu beobachten ist, ist die Säkularisierung der Gesellschaft. Also sprich, die Menschen sehen gar nicht mehr so die Notwendigkeit einer Mitgliedschaft. Auf der anderen Seite werden die Angebote doch wahrgenommen. Das zeigt sich etwa bei Eltern-Kind-Zentren, die über den Kirchenbeitrag finanziert werden. Aber es fehlt der Konnex, dass ich mir das ja mit einem solidarischen Beitrag auch selbst finanziere“, sagt Christian Schamberger, Ombudsmann der Erzdiözese Salzburg.
Zahlen im Detail
In der Erzdiözese Salzburg wird die Gesamtzahl der Katholiken mit Stichtag 31. Dezember 2022 mit 438.227 angegeben. 7.403 Personen haben die Kirche im vergangenen Jahr verlassen (2021 waren es 6.335), 417 sind wieder oder neu eingetreten.
Laut Angaben aus den Diözesen sei dieser Trend im letzten Jahr durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage und die Teuerungen in vielen Lebensbereichen noch verstärkt worden. Mehr dazu in Neuer Rekord bei Kirchenaustritten 2022.