Bereits im vergangenen Jahr war die Zahl der Kirchenaustritte mit 72.222 relativ hoch und stellte damals den zweithöchsten Wert hinter jenem im Jahr 2010 (damals waren es 85.960 Austritte) dar, als viele Menschen nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen der Kirche den Rücken gekehrt hatten.
„Für die aktuell hohen Austrittszahlen dürften bei vielen Menschen eine Distanz zur Kirche ausschlaggebend sein, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden ist“, analysiert die katholische Presseagentur Österreichs, „Kathpress“, die aktuelle Entwicklung.
Kirche: Pandemie und Teuerungen als Motiv
In der Erzdiözese Salzburg wird die Gesamtzahl der Katholiken mit Stichtag 31. Dezember 2022 mit 438.227 angegeben. 7.403 Personen haben die Kirche im vergangenen Jahr verlassen (2021 waren es 6.335), 417 sind wieder oder neu eingetreten.
Laut Angaben aus den Diözesen sei dieser Trend im letzten Jahr durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage und die Teuerungen in vielen Lebensbereichen noch verstärkt worden. Dies obwohl die Diözesen etwa wegen der CoV-Pandemie den Menschen bei der Einziehung des Kirchenbeitrages entgegen gekommen waren. Ärger unter manchen Mitgliedern gab es in den vergangenen Jahren auch über die von der Kirche gesetzten CoV-Maßnahmen, die aber nicht strenger waren als in anderen Bereichen.