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Chronik

Geflügelpest: Stallpflicht jetzt auch in Salzburg

Nach Fällen von Geflügelpest in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gilt auch in einigen Regionen Salzburgs ab sofort eine Stallpflicht. Geflügel muss in geschlossenen – zumindest überdachten – Stallungen gehalten werden. So soll Kontakt mit infizierten Wildvögeln vermieden werden.

In Salzburg gibt es bis jetzt noch keinen Fall von Geflügelpest. Damit das auch so bleibt verhängt das Gesundheitsministerium als Vorsichtsmaßnahme in 16 Flachgauer Gemeinden sowie in der Landeshauptstadt bis auf weiteres die Stallpflicht für Geflügelbetriebe mit mehr als 50 Tieren.

Erkrankung für Hausgeflügel besonders gefährlich

Vor allem in Gemeinden, die an Gewässern liegen – an der Salzach, der Saalach oder den Seen im Flachgau – sei Vorsicht geboten, betont Landesveterinärdirektor Josef Schöchl. Denn die Geflügelpest, die durch wildlebende Wasservögel wie Enten, Gänse oder Schwäne übertragen wird, sei für Geflügel äußerst gefährlich.

Die Geflügelpest ist eine Erkrankung durch Influenza-A-Viren bei Vögeln. Diese werden in der Veterinärmedizin in niedrigpathogene (wenig krankmachende) und hoch­patho­gene (stark krankmachende) Untergruppen unterteilt. Hoch­patho­gene Vogelinfluenza A-Viren der Subtypen H5 und H7 können bei Hausgeflügel zu hohen Verlusten im Bestand führen.

„Bei unserem Hausgeflügel, also insbesondere bei Hühnern, aber auch bei Puten oder Perlhühnern, kommt es zu einem sehr massiven Ausbruch und es ist für diese Tiere hochpathogen. Viele Tiere sterben dann auch daran“, erklärt Schöchl. Wenn ein Geflügelpest-Fall in einem Stall auftritt, muss deshalb die gesamte Herde gekeult werden.

Die Stallpflicht gilt bis auf weiteres. Der Landesveterinärdirektor hofft jedoch auf eine Aufhebung noch vor Ostern, weil die Fälle erfahrungsgemäß in der wärmeren Jahreszeit weniger werden. In Wien und Niederösterreich sind seit Jahresbeginn mehrere Fälle der Vogelgrippe bei Wildvögeln nachgewiesen worden. Infektionen beim Menschen seien in Europa bis jetzt nicht nachgewiesen worden, so Schöchl.

Karte Risikogebiete Vogelgrippe
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