Berliner Philharmoniker bei Konzert im Großen Festspielhaus in Salzburg
Stephan Rabold/Osterfestspiele Salzburg
Stephan Rabold/Osterfestspiele Salzburg
Kultur

Berliner Philharmoniker wieder bei Osterfestspielen

Die Berliner Philharmoniker, das Gründungsorchester der Salzburger Osterfestspiele, kehren ab 2026 wieder als fixer Klangkörper zu dem Festival zurück. Das gab die Osterfestspiel-Führung Montagvormittag bekannt.

Intendant Nikolaus Bachler gab die Änderung per Aussendung bekannt. Er hatte 2022 die Künstlerische Leitung der Osterfestspiele Salzburg übernommen: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, das Gründungsorchester wieder an dieses ganz besondere Festival binden zu können — denn die Berliner Philharmoniker und Salzburg haben eine mehr als 40-jährige gemeinsame Geschichte, die mit Chefdirigent Kirill Petrenko neu erblühen wird“, wird Bachler zitiert.

„Dis 2025 wollen wir jedes Jahr ein anderes Spitzenorchester bei den Osterfestspielen begrüßen“, ergänzte Bachler. Für heuer wurden Andris Nelsons und das Gewandhausorchester Leipzig für das am 1. April startende Festival verpflichtet. Auf die Opernbühne kommt erstmals Richard Wagners „Tannhäuser“ – mit Elina Garanca, Marlis Petersen und Jonas Kaufmann.

2012 wechselten „Berliner“ nach Baden-Baden

Die Berliner Philharmoniker waren seit der Gründung der Osterfestspiele unter Herbert von Karajan von 1967 bis 2012 das Stammorchester des Festivals. 2011 kam es zum Bruch, die „Berliner“ wechselten nach Baden-Baden. Dort winkten höhere Gagen, so eine Begründung damals – mehr dazu in „Berliner“ nehmen Abschied (salzburg.ORF.at; 9.4.2012).

Bei den Salzburger Osterfestspielen übernahm daraufhin von 2013 bis 2022 die Sächsische Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann als Stammorchester. Thielemann fungierte auch als künstlerischer Leiter des Festivals.

Bestellung Bachlers brachte Bruch mit Thielemann

Die Bestellung Nikolaus Bachlers zum kaufmännischen Geschäftsführer der Osterfestspiele ab 2020 und zum Intendanten ab 2022 führte noch vor dessen Dienstantritt zu Divergenzen zwischen ihm und Thielemann. Im September 2019 griffen die Gesellschafter (Land und Stadt Salzburg, Salzburger Land Tourismus, Karajan-Stiftung und Förderer) in den Konflikt ein und kündigten an, den Vertrag mit der Staatskapelle und Thielemann nach 2022 nicht mehr zu verlängern.

Bachlers Konzept sah danach ein jährlich wechselndes Orchester vor. Doch noch bevor die Musiker des ersten Gastes – 2023 das Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons – zum ersten Mal in den Orchestergraben gestiegen sind, kündigte Bachler nun die Rückkehr der Berliner ab 2026 an. Zum Programm für 2026 äußerte er sich noch nicht, dieses werde im Jahr davor bekanntgegeben.

In Baden-Baden wurde angesichts der Rückkehr der Berliner Philharmoniker nach Salzburg am Montag betont, dass man die Verbindung zum dem Orchester auch nach 2025 durch gemeinsame Konzertprojekte pflegen wolle.