Als erster Norweger seit 2007 holte sich Halvor Egner Granerud den Gesamtsieg der Vierschanzentournee. Der 26-Jährige gewann das Finale in Bischofshofen vor Anze Lanisek (SLO) sowie Dawid Kubacki (POL) und feierte seinen dritten Tagessieg beim vierten Springen. In Bischofshofen sprang er auf 139,5 und im Finale auf 143,5 Meter.
ÖSV-Adler verpassen Podest erneut knapp
Österreichs Skispringer präsentierten sich mannschaftlich erneut stark, verpassten das Podest aber wieder knapp. Michael Hayböck wurde am Freitag als bester Österreicher Vierter. In der Gesamtwertung wurde Kraft als Sechster bester ÖSV-Adler.
Schon der Qualifikationsbewerb am Donnerstag war trotz Regen mit rund 5.000 Zuseherinnen und Zusehern gut besucht – für das Tourneefinale am Dreikönigstag wurden noch einmal mehr Fans erwartet. Bei frühlngshaftem Wetter waren es schließlich 14.000, die das Finale an der Paul-Außerleitner-Schanze verfolgten und das Sepp-Bradl-Stadion zum Brodeln brachten.
Lokalmatador Jan Hörl „mega happy“
Lokalmatador Jan Hörl aus Bischofshofen und Stefan Kraft vom SV Schwarzach (beide Pongau) hätten am Freitag um den ersten österreichischen Podestplatz bei dieser Vierschanzentournee springen können – doch es wollte nicht sein. Hörl wurde als bester Salzburger Springer Fünfter. „Ich bin mega happy. Ich schließe die Tournee positiv ab, es war eine Mega-Stimmung heute. Es ist immer total schön zu Hause zu springen und dann auch noch zwei gute Sprünge zu zeigen und die Menschenmenge jubelt einem zu, das ist schon immer ein mega Gefühl“, freute sich der Bischofshofener.
Kraft: „Die Pferde sind wieder mit mir durchgegangen“
Stefan Kraft sprang im ersten Durchgang auf Rang vier und war damit bester Österreicher. In der Halbzeitpause fehlten ihm nur 0,1 Punkte auf das Podest. Im zweiten Sprung aber schaffte der Schwarzacher nur 127,5 Meter und verschlechterte sich damit auf den 14. Rang: „Es sind wieder einmal alle Pferde mit mir durchgegangen. So bin ich anscheinend. Aber ob ich Fünfter oder 14. werde, war mir jetzt auch wurst. Es war einfach ein bisschen zu viel Attacke dabei.“
Bischofshofen: 14.000 Zuseher bei Granerud-Tourneesieg
In Bischofshofen (Pongau) ist am Dreikönigstag die 71. Vierschanzentournee entschieden worden. Der Norweger Halvor Egner Granerud hat erstmals die Vierschanzentournee für sich entschieden und hat drei von vier Tagessiegen gefeiert. 14.000 Fans verfolgten das Dreikönigsspringen an der Schanze mit.
Tourneefinale für Damen und Herren 2024 möglich
Hinter den Kulissen laufen in Bischofshofen bereits die Planungen für die sportliche Zukunft, wo es in zwei Jahren ein gemeinsames Tourneefinale für Damen und Herren geben soll. Für Bischofshofens Skiclubpräsident Manfred Schützenhofer wäre es eine große Aufwertung der Traditionsveranstaltung: „Wir sind Gewehr bei Fuß und hoffen, dass es tatsächlich so kommt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es 2024/2025 so weit ist. Es wäre eine tolle Geschichte, wenn wir dann an einem Wochenende ein Tourneefinale für Damen und Herren springen.“
ÖSV muss organisatorische Weichen stellen
Auch der Deutsche Skiverband hat dazu schon Pläne für einen Damenbewerb in Garmisch und Oberstdorf. In den kommenden Monaten ist der ÖSV am Zug, die organisatorischen Weichen für eine Vierschanztournee der Frauen zu stellen.