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Gerald Lehner
Gerald Lehner
Chronik

Tauwetter zu Silvester durch Südföhn

Das Jahresende seien mitunter frostig, in anderen Jahren wieder wärmer, sagen Meteorologen. Der Silvester in Salzburg sei heuer wieder vergleichsweise warm. Daten aus 20 Jahren zeigen, dass diese Jahreszeit insgesamt leicht wärmer wurde. Aktuell liegt im Norden und bis in die Mittellagen Salzburgs kein Schnee. In den Tauern finden Wintersportler, was sie suchen.

Experten betonen, dass man nicht nur Daten einzelner Jahren heranziehen solle, sondern über Jahrzehnte hinweg. Samstag wird laut Prognosen ein Föhntag im Bergland Salzburgs – mit stellenweise bis zu 17 Grad. Dadurch könnte laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) der bisherige Salzburger Silvester-Temperaturrekord gebrochen werden. Dieser stammt von 1920, ist also 102 Jahre alt.

Zwischen Frost und viel Wärme durch Föhn

In den letzten Tagen gab es in den Tauerntälern teils starken Frost. Schattseitige Anstiegsrouten auf Skitouren im Hauptkamm waren zum Teil eisig, teils noch von frischem Pulverschnee geprägt.

Die Langlaufloipen in Sportgastein präsentieren sich bestens präpariert, waren aber Donnerstag stellenweise mit frischem Triebschnee verblasen. Dennoch ist der Andrang von Langläufern aus vielen Landesteilen und sogar aus Oberbayern stark.

Ein Paar aus Italien auf Skitour zur Graukogelhütte in Gastein am Freitag:

Frühlingsgefühle im Norden des Landes

Gleichzeitig ließen in der Landeshauptstadt und in ihrem Umfeld die deutlichen Plusgrade bei Einheimischen und Gästen erste Frühlingsgefühle aufkommen. Ein Tourist sagte dem ORF: „Der Himmel ist wunderschön! So ein Wetter haben wir nicht erwartet. Wir sind nur einige Tage in Salzburg. Es ist großartig!“

Szenen aus der Landeshauptstadt:

Fotostrecke mit 3 Bildern

Zu Silvester werde es seit 20 Jahren immer etwas wärmer. Das würden Daten zeigen, sagen Fachleute der  Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Auch heuer werde es ein warmer Jahreswechsel. Die Experten betonen, dass man nicht nur Daten aus einzelnen Jahren heranziehen solle, sondern über Jahrzehnte hinweg.
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Zu Silvester werde es seit 20 Jahren immer etwas wärmer. Das würden Daten zeigen, sagen Fachleute der  Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Auch heuer werde es ein warmer Jahreswechsel. Die Experten betonen, dass man nicht nur Daten aus einzelnen Jahren heranziehen solle, sondern über Jahrzehnte hinweg.
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Zu Silvester werde es seit 20 Jahren immer etwas wärmer. Das würden Daten zeigen, sagen Fachleute der  Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Auch heuer werde es ein warmer Jahreswechsel. Die Experten betonen, dass man nicht nur Daten aus einzelnen Jahren heranziehen solle, sondern über Jahrzehnte hinweg.
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In vielen Tälern und Mittellagen kein Schnee

Bei der Zistelalm auf dem Gaisberg über der Stadt Salzburg hat Wirt Michael Hauser schon viele Silvesterfeiern organisiert. Es hat Jahre mit und ohne Schnee gegeben – heuer sei es besonders grün: „Es war einmal Mitte Dezember total winterlich heuer mit 30 bis 40 Zentimeter Schnee. Im November war es auch immer schön. Das ist heuer schon gravierender.“

Der bisherige Salzburger Silvesterrekord stammt aus dem Jahr 1920 mit plus 15 Grad. Laut ZAMG könnten es zu Silvester heuer stellenweise bis zu 17 Grad werden, wie der Meteorologe Michael Butschek sagt: „Eine föhnige Südwestströmung bringt uns sehr milde Luft aus Südwesteuropa, dadurch sind an der Alpennordseite diese Temperaturen möglich.“

Temperatur: „Leichter Aufwärtstrend seit 20 Jahren“

Die Daten zeigen, dass es zu Silvester über die Jahrzehnte frostig, dann wieder mild sein könne: „Es gibt durch den Klimawandel einen leichten Aufwärtstrend in den letzten zehn bis 20 Jahren.“

Laut Statistik liegt in der Landeshauptstadt Salzburg zum Jahreswechsel nur alle fünf bis acht Jahre Schnee – wie zum Beispiel 2005. Auch in den Gebirgsgauen liege zurzeit wenig Schnee, sagt Butschek: „Das auch Innergebirg so wenig Schnee liegt, das ist schon sehr außergewöhnlich.“

Einzelne Frühlingsblumen sprießen

Das warme Wetter beschäftigt auch das Tier- und Pflanzenreich. Manche Insekten überleben neuerdings in Salzburg, weil es so warm ist, andere bringe der milde Winter um, sagt der Biologe Jan Christian Habel: „Die wachen dann sozusagen immer auf, gehen oder fliegen herum und haben nichts zu fressen. Sie verstoffwechseln sich dann selbst, sterben dadurch und können solche Winter nicht überdauern.“

Die meisten Bäume lassen sich von dem warmen Wetter nicht aus der Ruhe bringen, auch ein paar Frühlingsblumen sprießen vereinzelt.