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Winter-Sportartikelhandel hat sich erholt

Der heimische Winter-Sportartikelhandel scheint sich wieder zu erholen. Während der Corona-Pandemie war vor allem der Verkauf von Ski stark gesunken, allein im Winter 2021/22 um rund 20 Prozent, meldet der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs.

Das heurige Weihnachtsgeschäft gibt aber wieder Anlass zur Hoffnung: Auffallend stark nachgefragt seien heuer wieder Alpin-Ski, heißt es aus der Branche. Jeder zweite Ski, mit dem weltweit gefahren wird, kommt von einer österreichischen Marke.

In Salzburg sind gleich drei große Ski-Produzenten stationiert. In Altenmarkt (Pongau) ist Atomic zu Hause, in Stuhlfelden (Pinzgau) werden Augment und Van Deer-Ski produziert – in Mittersill (Pinzgau) ist Blizzard beheimatet. Vor der Verkaufssaison waren viele Fragezeichen – Pandemie, Teuerung, eine womöglich sinkende Kaufkraft.

Geschäft läuft „besser als erwartet“

Der Handel aber hat heuer bei den Herstellern wieder kräftig eingekauft, bestätigt Thorsten Steiner, Marketingleiter bei Blizzard und der Tecnica-Group. Der Handel ordert die neue Ware bereits im Frühjahr – zwischen Bestellung und Verkaufsbeginn habe die Teuerung so richtig Fahrt aufgenommen, beklagt Manfred Rogetzer, der für den Einkauf bei Bründl Sports verantwortlich ist.

Abgerechnet wird das Jahr zwar bekanntlich erst zum Schluss – die Erwartungen im Handel seien aber groß – bislang laufe das Geschäft besser als erwartet, betont Einkaufsleiter Manfred Rogetzer.

„Pandemie gab Skibegeisterung neuen Auftrieb“

Die Teuerung geht auch an Skiern nicht vorbei. Dass die Kaufkraft hingegen zurück geht, spüre man zumindest in den 19 Shops von Bründl in Salzburg nicht, betont Rogetzer.

Die Pandemie habe der Skibegeisterung neuen Auftrieb gegeben, zeigt man sich bei Atomic in Altenmarkt überzeugt. Die Auftragsbücher heuer waren voll – nach den USA ist Österreich der zweitgrößte Markt. Für heuer deutet alles auf Rekord – ein Jahr, das erstmals wieder stärker als 2019 werden soll – damals mit einem Umsatz von 200 Millionen Euro.

Tourenski-Verkauf hat Höhepunkt erreicht

Beim Verkauf von Tourenski sei der Höhepunkt jetzt erreicht. Das berichten Fachhändler für Wintersport-Artikel. Sie melden für heuer zwar noch einen Zuwachs von rund zehn Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr – nach Corona merke man jetzt aber erstmals einen gebremsten Aufschwung. Grund dafür ist auch die Teuerung. Jedes dritte verkaufte Paar Ski sind Tourenski – in Österreich wurden im zu Ende gehenden Jahr rund 61.400 Paar davon verkauft.

Nun werde eventuell noch ein leichtes Wachstum dazukommen – allerdings deutlich verlangsamt, sagt Gernot Kellermayr, Statistiker beim Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ):

„Aufwärtstrend flacht ab“

„Man muss die vergangenen zwei Jahre quasi als Korridor sehen. Mit dem Tourenskilauf geht es noch immer leicht bergauf, und die Wertschöpfung ist im Tourenskilauf etwas höher als im Alpinski-Bereich. Der Trend zu Outdoor-Aktivitäten ist schon seit etlichen Jahren zu beobachten. Die Aufwärts-Entwicklung der vergangenen zwei Jahre flacht jetzt allerdings ab. Das heißt, der Aufwärtstrend wird nicht mehr so dynamisch weiter gehen“, sagt Kellermayr.

Im Onlinehandel rechne er für die nächsten Jahre aber noch mit einem Plus von zehn Prozent, ergänzt Kellermayr.

Winter-Sportartikelhandel hat sich erholt

Der heimische Winter-Sportartikelhandel scheint sich wieder zu erholen. Während der Corona-Pandemie war vor allem der Verkauf von Ski stark gesunken, allein im Winter 2021/22 um rund 20 Prozent, meldet der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs.