Ab 1. Jänner bekommen Tierärzte in Salzburg für einen Nacht- oder Wochenenddienst eine Pauschale vom Land Salzburg – als sogenannter „Sockelbetrag“, zusätzlich zu den Behandungshonoraren, die die Tierhalter bezahlen müssen.
Dieses System habe eine Vorreiterrolle in Österreich, sagt Salzburgs Tierärztekammerpräsident Gernot Eibl. Und es könne den Personalmangel in der Branche lindern, hofft er. Es solle ein Anreiz sein für „junge Kolleginnen und Kollegen, die sagen ‚Wo gehe ich hin, wo lasse ich mich nieder?‘, die werden sicher dieses Bundesland oder diese Region aussuchen, wo die Voraussetzungen am besten sind. Und das ist durchaus eine Motivation, dass man sagt: Ok, gehe ich nach Salzburg.“
„Andere Bundesländer ziemlich unter Zugzwang“
Der Salzburger Landestierärztekammer-Präsident bemerkt auch, „dass die anderen Bundesländer ziemlich unter Zugzwang kommen. Das ist auch gut so, weil’s für die ganze Branche ganz wichtig ist, um wirklich eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung auch weiterhin aufrecht erhalten zu können.“
Wandel beim Tierarztberuf
Hintergrund der Neuerung ist auch ein Wandel unter den Tierärzten. Die Babyboomer-Generation geht in Pension. Der selbstständig tätige Tierarzt mit Einzelpraxis, der Tag und Nacht für seine vierbeinigen Patienten da ist, werde damit immer seltener – auch wenn das Berufsethos weiterhin sehr hoch sei, beobachtet auch das Land Salzburg.
85 Prozent des Nachwuchses bei den Veterinären sind Frauen – und diese arbeiten öfter in Teilzeit oder als Angestellte in größeren Ordinationen. Doch gerade bei angestellten Ärzten werden bei Nacht- und Wochenenddiensten Zuschläge und Pflicht-Ruhezeiten fällig, auch wenn nichts los ist und keine Einnahmen durch Behandlungshonorare hereinkommen. Um das auszugleichen, führt das Land Salzburg mit Jänner eben die Pauschale für die Nacht- und Wochenenddienste ein.