Auch wenn manche schon am 20./21. Dezember mit dem Räuchern beginnen – traditionellerweise ist der Heilige Abend der Auftakt zu den zwölf Raunächten bis zum 6. Jänner. Traditionellerweise wird dabei Abends am 24. Dezember, am 31. Dezember und am 5. Jänner geräuchert.
Viele gehen dabei mit einem Räucherfass oder einer Räucherschale durch das Haus oder den Bauernhof, sagt Kräuterexpertin Karina Nouman alias „Fräulein Grün“: „Wenn man durch den Raum geht, kann man mit der Handfläche den Rauch in den Ecken ‚vertreiben‘ – und sich darauf besinnen, dass man jetzt das Schlechte loslassen möchte und sich dann, wenn man die Fenster aufmacht, wieder die gute Energie hereinholt. Das Ganze ist eine mentale Sache, dass man wirklich an das Positive denkt.“ Zudem wirken manche Harze und Kräuter auch antibakteriell.
Räuchern entweder mit glühender Kohle oder am Stövchen
Grundsätzlich gebe es aber zwei Möglichkeiten, zu räuchern: Entweder in einer Schale oder einem Räucherfass mit einer glühenden Weihrauchkohle oder mit einem Stövchen über einem Teelicht.
Wenn man mit Kohle räuchert, „braucht man zwischen der glühenden Kohle und den getrockneten Kräutern immer einen Puffer – das ist meistens Harz. Das kann Weihrauch sein, das kann Myrrhe sein, das kann heimisches Harz sein wie etwa von der Fichte. Doch ganz wichtig: Alles muss richtig trocken sein, damit man Räuchern kann.“
Wer mit dem Stövchen räuchern will, kann das Harz mit den Kräutern mischen, sagt Nouman: „Denn das kommt dann auf ein Sieb hinauf. Durch die Wärme des Teelichts strömt dann ein sanfter Rauch auf.“
Vorschläge für Kräutermischungen
Geeignete Kräuter für das Räuchern seien: „Wacholder – die Beeren –, Beifuß, Sonnenkraut, das Johanniskraut und der Holunder“, sagt die Kräuterexpertin. Gegen den Streß rund um Weihnachten sei eine andere Kräutermischung geeignet – „nämlich Lindenblüten, Rose, getrockenete Tannennadeln und dazu passen hervorragend getrocknete Orangenschalen. Das kann man aufs Stövchen legen und sich auf Weihnachten freuen.“