Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) spricht zwar von einem guten Fortschritt der Gespräche zu den Hochwasserschutzbauten für die Tauerntäler. Aber in einem der fünf betroffenen Täler, dem Krimmler Achental, gibt es Grundbesitzer und Anrainer mit Bedenken und offenen Fragen.

Das Krimmler Achental ist mit einem Einzugsgebiet von 110 Quadratkilometern wohl einer der größten Zubringer der Salzach im Oberpinzgau und deshalb laut Landesregierung Kernstück für den Hochwasserschutz für die Gemeinden Krimml abwärts, so Schwaiger: „Wir müssen die Eingriffe so halten, dass sie sowohl für diejenigen, die dort wirtschaften – die Almwirtschaft ist ein wesentlicher Teil der Landwirtschaft- als auch für den Nationalpark ausgewogen sind“.
Furcht vor landwirtschaftlicher Zerstörung
Ein Damm soll im Fall des Falles rund 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser und Schlamm aufhalten und im Krimmler Achental rund 65 Hektar Almfläche überfluten. Genau deswegen haben einige Anrainer und Grundbesitzer Bedenken, dass durch einen Rückstau das Achental touristisch wie landwirtschaftlich zerstört wird. Friedrich Geisler vom Krimmler Tauernhaus sagt: „Wir wollen den Hochwasserschutz schon unterstützen. Uns sind die Unterlieger bis runter nach Mittersill wichtig, aber nicht nur auf Kosten des Almbodens und nur im Krimmler Achental“.

Landwirt “Andere Möglichkeiten prüfen“
Man möge auch Flächen im Salzachtal prüfen, konkret die Salzach hier im Ortsteil Holztratten. Als Ergänzung und Entlastung des Achentals, schlägt Landwirt Hans Scharler vor: „Dort ist die Salzach nicht bebaut. Dort ist nur ein Weg, der verlegt werden muss. Wir brauchen unabhängige Fachleute, die das prüfen. Wir sind nicht dagegen, aber wir wollen die bestmöglichen Mittel, so dass es für alle passt“. Friedrich Geisler ergänzt: „Wir verlangen einfach, dass diese Möglichkeiten geprüft werden. Ich verstehe nicht, warum diese kategorisch abgelehnt werden“.
Verweis auf Nationalparkgesetz
Zudem verweisen die beiden auf das Nationalparkgesetz und die europäische Flora-Habitat-Richtlinie zum Schutz der Artenvielfalt. Dort stünde unter Paragraf 6 ganz klar, dass alles geprüft werden müsse, was vor dem Nationalpark liege.
Diese Forderung aus Krimml wurde in Salzburg vernommen: „Wir suchen noch Alternativen. Nicht anstatt des Tales sondern ergänzend, um den Eingriff geringer zu halten“, entgegnet Landesrat Josef Schwaiger auf die Bedenken der Anrainer und Grundbesitzer im Krimmler Achental.
Debatte um Hochwasserschutz
Die Verbauung von fünf Seitentäler der Salzach im Oberpinzgau für den Hochwasserschutz könnte zäher werden als erwartet.