In dem Automobil-Museum hängt nun neben einer Klemm-Daimler L20 auch ein zweites Prachtstück, eine Hansa-Brandenburg C1. Auch sie wurde auf Basis von Originalplänen nachgebaut. Real geflogen wird sie mit dem mehr als hundert Jahre alten und 225 PS starken Originalmotor.
Eine der ersten Arbeiten von Porsche
Der Antrieb stammt großteils noch von dem Mobilitätspionier Ferdinand Porsche, der in jungen Jahren an diesem Flieger mitarbeitete, wie der Flugzeugbauer Koloman Mayrhofer erzählt: „Diese Maschine war bei den Luftfahrttruppen der Österreicher ein Mädchen für alles – für Aufklärung, Schulung und Schießen. Die Hauptaufgabe war aber die Foto-Aufklärung.“
Die C1 wurden ab 1915 hauptsächlich im niederösterreichischen Fischamend gebaut:
Nachbau mit Originalplänen
Es gibt keine Original-Exemplare mehr. Mit dem neuen Ausstellungstück im Museum Fahrtraum dürfen Piloten wieder fliegen, schildert der Experte: „Wir haben von der C1 an die 400 Originalpläne gefunden, die jedes Detail abdecken. Das war sehr wichtig, dass der Nachbau genau wie damals erstellt wurde. Dann sagt nämlich die Luftfahrtbehörde, O.K. das ist eine betriebssichere Konstruktion.“
Bodenfenster für Aufklärungsfotos
Im Ersten Weltkrieg war die Hansa-Brandenburg C1 unter anderem bei Aufklärungsflügen im Einsatz. Sie hatte dafür sogar im Boden ein Fenster eingebaut: „Die Schwierigkeit ist sicher, die Original-Motoren zu überholen und instand zu setzen. Wir können nicht rechts an den Rand fliegen und stehenbleiben, bis der Pannendienst kommt. Die Sicherheit ist das absolut oberste Gebot.“
Klemm-Daimler, eine der ersten Ultraleicht
Ebenfalls im Museum Fahrtraum in Mattsee zu sehen ist ab Jänner eine nachgebaute und flugfähige Klemm-Daimler L20 – ebenfalls mit Originalmotor des jungen Ferdinand Porsche.
Mit nur 260 Kilogramm war diese ab 1925 in Serie gebaute Maschine eines der ersten Sport- und Ultraleichtflugzeuge:
Aviatik als neues Thema im Automuseum
Für die Familie Piech und das Team des Museums Fahrtraum erfülle sich mit den beiden Flugzeugen ein alter Wunsch, sagt Geschäftsführer Jakob Iglhauser: „Wir haben fahrbereite Autos und nun auch flugbereite Flugzeuge bei uns. Und wir können damit unseren Besuchern österreichische Geschichte zeigen – immer mehr Exponate, die eigentlich keiner mehr kennt.“