Der Salzburger Matthias Walkner hat bei der Rallye Dakar in Saudi-Arabien drei Tage vor dem Ende erstmals die Führung übernommen. Der KTM-Pilot setzte sich am Dienstag als Vierter des Abschnitts um Wadi al-Dawasir (287 km) an die Spitze. Der Dakar-Sieger von 2018 führt die Gesamtwertung nun vor dem bisherigen Spitzenreiter Sam Sunderland (GasGas) an, der als Tages-14. viel Zeit einbüßte.
GEPA/Red Bull Content
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Sport

Walkner nach Schulter-OP bereit für Rallye Dakar

Matthias Walkner peilt bei der Rallye Dakar trotz fehlender Rennpraxis nach einer Schulter-OP einen Podestplatz an. „Ich bin so gut vorbereitet wie es möglich war, alles was ich mir vorgenommen habe, kann ich abhaken“, so Walkner. Am 31. Dezember beginnt die neunte Dakar.

„Ich fahre also mit einem sehr guten Gefühl nach Saudi-Arabien und bin extrem motiviert“, betonte der Dritte der jüngsten Dakar-Auflage eine Woche vor der Abreise. Das Ziel sei ein erneuter Podiumsrang. „Das ist auch sehr realistisch.“ Sein abschließendes Trainingslager in Mexiko und den USA verlief letztlich vielversprechend.

„Nach meiner langen Pause war das Abschlusstraining enorm wichtig. Wir haben viel am Setup gearbeitet und den letzten Test in den USA wirklich dazu genutzt, um ein besseres Gefühl für das neue Motorrad zu bekommen. Das hat dann doch etwas länger als erwartet gedauert, aber es hat sich ausgezahlt. Ich fühle mich sehr gut auf dem Motorrad“, so der KTM-Pilot.

Operierte Schulter – „mache mir keine Sorgen“

Der Gesamtsieger von 2018 gibt sich ungeachtet der nicht idealen Vorbereitung optimistisch. „Natürlich fehlen mir wegen der Schulter-OP die Wettkampftage, aber wenn ich die Trainingsleistungen umsetzen kann, dann mache ich mir keine Sorgen.“ Die im August operierte Schulter sollte keine Probleme bereiten. „Ich denke, dass ich es soweit gut im Griff habe und sie mich bei der Dakar nicht behindern wird.“

Walkner
Rally Zone
2021/22 wurde Walkner Dritter bei der Rallye Dakar

Kritik an ständig neuem Regelwerk

Wenig Freude hat Walkner mit dem ständig wechselnden Regelwerk, das diesmal neu eingeführte „Mirror Roadbooks“ mit unterschiedlichen Routenverläufe nach dem Zufallsprinzip enthält. „Alles in allem befürchte ich, dass unser Sport durch die sich ständig ändernden Regeln immer weniger zugänglich wird. Die Regeln sind schon so komplex, dass sich das ganze Team schwertut, sie zu verstehen“, so Walkner. Auch die Roadbook-Schreibweise ändere sich jährlich und man könne sich nicht darauf einstellen. „Das alles beim wichtigsten Rennen des Jahres zu testen und neu zu bringen, ohne dass es irgendwelche Erfahrungswerte gibt, ist wirklich gewagt“, meint Walkner.

Der Tennengauer bricht am 28. Dezember in Richtung Saudi-Arabien auf, wo der 36-Jährige am Silvestertag mit dem Prolog in seine neunte Dakar starten wird. Die vierte Auflage in Saudi-Arabien führt bis zum 15. Jänner auf 14 Etappen über 8.500 km, 4.700 davon werden gewertet.