Wirtschaft

Porsche Holding verkauft weniger Autos

Die Porsche Holding mit Sitz in Salzburg zieht eine positive Bilanz für 2022. Obwohl sich der Absatz von Neuwagen vieler Marken auf 652.800 Stück verringerte – um 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch bei Gebrauchtwagen erwartet der Konzern mit 186.800 (minus 12,4 Prozent) geringere Absätze.

Angesichts der instabilen Produktions- und Lieferketten sei dies dennoch ein erfreuliches Ergebnis, sagte Holding-Chef Hans Peter Schützinger am Freitag vor Journalisten: „Die Märkte sind im dritten Jahr im Krisenmodus.“

Lockdowns wirken noch immer negativ nach

Auch heuer habe man mit dem durch die CoV-Lockdowns bedingten Halbleitermangel und einer Knappheit bei allen möglichen Bestandteilen gekämpft. Dies führe dazu, dass die Auftragsbestände, die weiter auf hohem Niveau lägen, nur stückweise abgearbeitet werden könnten. Insofern sei das Ergebnis auch im Lichte des schwierigen Marktumfelds zu sehen, betonte der Manager.

Ganzer Markt von Rückgang gezeichnet

So ist der gesamte Automarkt in Österreich heuer von einem starken Rückgang gekennzeichnet. Waren vor drei Jahren noch gut 300.000 Fahrzeuge neu zugelassen worden, so rechnet die Porsche Holding für heuer nur mit 215.000 Neuwagenzulassungen. Zwischen Jänner und November lag die Zahl bei gut 197.000, was um etwa 11 Prozent weniger als im Vorjahr waren. „Wir haben den schlechtesten Markt seit 1984“, meinte Schützinger, der den Verlust für die Branche in den vergangenen Jahren in der Dimension eines Jahresumsatzes verortet.

Banksparte mit zwei Prozent Wachstum

Zufrieden zeigte sich der Porsche-Holding-Chef mit dem Ergebnis der Porsche Bank, die sich als Finanzierer „sehr gut entwickelt“. Mittlerweile würden rund 45 Prozent aller Volkswagen-Konzernfahrzeuge, die von der Porsche Holding ausgeliefert werden, von der Bank finanziert. Im Bestand habe die Bank rund zwei Millionen Verträge, was einem Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem neuen All-Time-High entspreche. Dabei sei man vor allem im Gebrauchtwagenbereich gewachsen – für Schützinger ein Geschäftsfeld, das „zusehends wichtiger wird“. Die Bilanzsumme beläuft sich heuer auf sieben Mrd. Euro.

Viele Aufträge in den Schubladen

Grundsätzlich will die Porsche Holding trotz der vielen Widrigkeiten nicht auf die Bremse steigen. Rückenwind erhofft man sich von der guten Auftragslage. Der Abbau der Aufträge dürfte im kommenden Jahr automatisch zu einer Erhöhung der Absätze führen, wie Schützinger prophezeite. Für den österreichischen Markt erwartet der Konzern im Jahr 2023 in etwa 250.000 Neuzulassungen. Zusätzlich hoffe man auf einen Aufschwung bei Elektroautos, was wesentlich von der Lieferfähigkeit und den Förderungen abhängen werde.