Fußgänger und Obus im Schneegestöber
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Obus: Aufsichtsrat beschließt neue Gesellschaft

Der politisch besetzte Aufsichtsrat der Salzburg AG hat Donnerstagnachmittag die Weichen endgültig gestellt – für die Ausgliederung der städtischen Obusse in eine eigene Gesellschaft. Stadt und Land Salzburg wollen dadurch gemeinsam mehr Einfluss auf das Öffi-Angebot bekommen.

Es wurde grünes Licht gegeben für einen neuen Vertrag über eine so genannte „Vorratsgesellschaft“.

LH verweist auf weitere Verträge mit Lokalbahnen

Diese sei die Voraussetzung für eine Ausgliederung im nächsten Jahr, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), Chef des Aufsichtsrates in der Salzburg AG: „Die Ausgliederung ist notwendig, weil wir als Land bereits einen Verkehrsdienste-Vertrag mit der Lokalbahn und der Pinzgaubahn abgeschlossen haben. Weiters braucht der Vorstand die Ermächtigung, die weiteren Schritte vorzubereiten. Das ist sehr viel Arbeit. Es ist auch mit Kosten verbunden, und das kann er nicht ins Blaue hinein machen.“

Rote Stadträtin begeistert

In der geplanten neuen Gesellschaft hätten dann Stadt und Land Salzburg das Sagen, freut sich Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ), die für die Stadt im Aufsichtsrat sitzt: „Das ist eine gute Möglichkeit, das Thema Verkehr endlich in den Griff zu bekommen und zu bestimmen und Verantwortung zu tragen als Stadt und Land. Ich habe leider von den anderen Parteien keine Idee gehört, geschweige denn eine bessere. Daher ist es klar, dass wir als Stadt und Land gemeinsam diesen Weg gehen werden, damit die Leute endlich wieder mit dem Bus fahren können ganz normal.“

Warum wird Obus immer unbeliebter?

Der städtische Obus hat in den vergangenen Jahren deutliche Anteile am Gesamtverkehrsaufkommen verloren, am meisten an Fahrrad und Privatauto. Kritisiert wird in der Bevölkerung vor allem, dass die Obusse zu selten fahren und dass alle Linien mitten durch die Altstadt fahren – und damit an den Anforderungen und Zielen vieler potenzieller Fahrgäste vorbei.

Harte Fronten mit anderen Parteien

Wie mehrfach berichtet, sind die politischen Positionen zur geplanten Ausgliederung der Obusse aus der Salzburg AG seit längerer Zeit klar: ÖVP und SPÖ waren und sind dafür, alle anderen Politiker zumindest skeptisch bis absolut dagegen. Im Aufsichtsrat der Salzburg AG, die den O-Bus nach den früheren Stadtwerken nunmehr seit Jahrzehnten betreibt, war man sich Donnerstag aber einig.