Schmittenhöhe bei Zell am See Skigebiet Seilbahnen – Ein Ehepaar aus Niederösterreich bekommt nun laut Gerichtsurteil von einem Seilbahnunternehmen in Zell am See (Pinzgau) eine anteilige Kostenrückerstattung für die Saisonkarte „SuperSkiCard“ – für die Zeit des ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Nun hoffen auch andere Wintersportler auf weitere Rückerstattungen.
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Tourismus

Schmittenhöhebahn steigt aus Liftprojekt aus

Nach mehr als 16 Jahren Vorarbeit steigt die Schmittenhöhebahn AG aus dem intensiv geplanten Projekt „Hochsonnberg“ aus. Die Gesellschaft zieht den Antrag auf Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beim Bundesverwaltungsgericht zurück.

Hauptgrund für den Ausstieg aus dem Liftprojekt oberhalb der Gemeinde Piesendorf (Pinzgau) auf dem Hochsonnberg sei, dass auch in Zukunft mit juristischen Auseinandersetzungen zu rechnen sei und es keine Aussicht auf eine zeitnahe Umsetzung des Projektes gebe, so die Liftbetreiber. Mit dem Projekt „Hochsonnberg“ wäre Piesendorf an das bestehende Lift- und Pistennetz der Schmittenhöhe angeschlossen worden. Für die Erweiterung waren vier Liftanlagen mit den dazugehörigen Pisten und eine Beschneiungsanlage samt Speicherteich geplant gewesen.

Visualisierung Liftprojekt Hochsonnberg Talstation
Hasenauer.Architekten
Visualisierung der einst geplanten Talstation in Piesendorf

Rechtliche Auseinandersetzungen seit 2010

Genau gegen diese Erweiterung kämpften aber Naturschutzbund, Alpenverein und einige Anrainer seit vielen Jahren. Rechtlich wird um das Liftprojekt seit 2010 gerungen: 2012 hatte der Umweltsenat das Projekt abgelehnt, 2018 genehmigte das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) eine Umweltverträglichkeitsprüfung.

Der lange geplante und bereits genehmigte Ausbau erlitt schließlich im Dezember 2019 quasi auf den letzten Metern einen herben Rückschlag: Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) gab einer außerordentlichen Revision von Projektgegnern statt und hob die UVP-Genehmigung des BVwG wegen zahlreicher Mängel und Verletzungen der Verfahrensvorschriften auf. Zugleich wurde vom Höchstgericht das öffentliche Interesse an dem Projekt nicht anerkannt.

Schmittenhöhe – Nach mehr als 16 Jahren Vorarbeit steigt die Schmittenhöhebahn AG aus dem intensiv geplanten Projekt „Hochsonnberg“ aus. Die Gesellschaft zog den Antrag auf Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beim Bundesverwaltungsgericht zurück.
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Foto von vergangener Woche

„Langer Prozess permanenter Auseinandersetzung“

Nun zieht die Schmittenhöhebahn AG eben den neuerlichen Antrag auf ein UVP-Verfahren zurück. Es sei auch in naher Zukunft nicht mit weniger juristischen Auseinandersetzungen zu rechnen, sagt Vorstand Erich Egger: „Dieser Schritt folgte auf unsere Erkenntnis, dass nach einem so langen Prozess mit permanenten juristischen Auseinandersetzungen auch in naher Zukunft keine Aussicht auf eine konkrete Umsetzung dieses Projektes gegeben ist.“

„Erweiterung bleibt zwingend nötig“

Das Führungsteam werde weiter über eine Erweiterung des Angebotes auf der Schmittenhöhe nachdenken: „Denn schließlich tragen wir als Leitbetrieb eine große Verantwortung für die Region.“ Eine Erweiterung sei für die mittel- und langfristige Existenzsicherung des Skigebietes weiter zwingend nötig, so Vorstandschef Egger.