Ehemaliges Hotel Kobenzl auf dem Gaisberg in der Stadt Salzburg von außen im Herbst 2022
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Politik

Quartier Kobenzl: Nutzung „nicht zu empfehlen“

Das ehemalige Hotel Kobenzl wieder als Unterkunft für Asylwerber zu nutzen sei wegen der Investitions- und zu erwartenden Betriebskosten nicht zu empfehlen. Zu diesem Schluss kommt jetzt ein Ziviltechniker in seinem Gutachten – über das mehrere Tageszeitungen berichten.

Der Expertise des Gutachters zufolge sei eine Inbetriebnahme wegen der mangelnden Sicherheit in dem einstigen Hotel momentan nicht möglich. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ließ das Gutachten dem Salzburger Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) zukommen. Preuner ist nach einer Begutachtung der städtischen Baubehörde im vergangenen November weiterhin der Ansicht, dass im ehemaligen Hotel nur geringfügige Anpassungen nötig sind.

1,2 Mio. Euro Miete in fünf Jahren

Die öffentliche Hand zahlt derzeit monatlich 30.000 Euro Miete für ein leerstehendes Gebäude. Allein zwischen 2015 und 2020 waren 1,2 Millionen Euro an Miete fällig. Die Bürgerinnen und Bürger würden sich zwar zu Recht aufregen, weil Steuergeld bezahlt würde, aber die Stadt sei nicht zuständig, betont Preuner.

Experten weisen darauf hin, dass eine Unterkunft bau-, feuer- und gesundheitspolizeilich genehmigt sein muss. Der Zustand mit Fluchtwegen, Toiletten und Waschmöglichkeiten müsse passen, um dort Menschen unterzubringen, das sehe der Rechtsstaat vor. Und da die aufgezeigten Mängel von den Vermietern bisher nicht behoben wurden, könne derzeit niemand in dem einstigen Hotel untergebracht werden.