Zuflucht vor dem klirrend kalten Wetter finden Menschen etwa im Haus Elisabeth der Caritas und in einer Notschlafstelle der katholischen Hilfsorganisation. Ben lebt schon seit zwei Jahren immer wieder auf der Straße: „Ich weiß eigentlich nicht, wie ich das schaffe. Ich nenne es Lebenswille. Früher war ich der Meinung, dass der Alkohol hilft. Da war der Rausch so groß, dass es egal war. Jetzt trinke ich weniger, da ist es schwieriger, mit der Kälte umzugehen. Ohne Notschlafstelle würde das anders ausschauen. Der Schlafsack allein hilft nicht. Für mich ist es aufgrund meiner psychischen Erkrankung schwierig, wichtige Dinge zu erledigen.“
Obdachlosigkeit: jung, alt, weiblich, männlich
Beinahe 90 Prozent der Notschlafstellenbetten sind zurzeit ausgelastet, ein Drittel der Betten wird von Frauen belegt. Viermal pro Woche ist außerdem ein Streetworker-Team der Caritas unterwegs, um Obdachlosen zu helfen: „Obdachlosigkeit ist ein breites Thema. Es ist nicht nur der ältere Mann mit Bart. So ist es in der Praxis nicht. In den Notschlafstellen sind Menschen von Jung bis Alt, Männer, Frauen, aus verschiedenen Ländern. Es gibt viele Gründe für Obdachlosigkeit.“
Caritas bittet um Spenden
Seit einem Monat ist auch das Kältetelefon aktiv, die Nummer 0676 848 210 651 kann kontaktiert werden, wenn Menschen bei Kälte auf der Straße schlafen. Viele, die sich in den Notschlafstellen engagieren, tun das ehrenamtlich, ein großer Teil wird über Spenden finanziert, die Caritas bittet daher um Zeit-, Geld- und Sachspenden wie etwa Schlafsäcke.
Nummer Kältetelefon: 0676 848 210 651
Notschlafstellen beinahe ausgelastet
Für wohnungslose Menschen sind diese Winternächte eine besondere Herausforderung: Die Notschlafstellen in Salzburg sind daher zurzeit fast ausgelastet.