Hofstallgasse zur Festspielzeit
ORF.at/Georg Hummer
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Kultur

Salzburger Festspiele 2023 mit Kusej und Currentzis

Die Salzburger Festspiele werden im kommenden Sommer unter dem Motto „Die Welt ist aus den Fugen“ stattfinden. Intendant Markus Hinterhäuser setzt dabei auf viele große, bekannte Werke – mit deren Hilfe will er die existenziellen Menschheitsfragen thematisieren.

179 Aufführungen sind bei den Festspielen 2023 geplant. Den Auftakt macht Wolfgang Amadeus Mozart – erstmals wieder seit 2015 steht die Lorenzo-Da-Ponte-Oper „Le Nozze di Figaro“ ganz oben auf dem Programm der Salzburger Festspiele. Regie führt Martin Kusej, die Wiener Philharmoniker wird Raphael Pichon dirigieren.

Hinterhäuser will „Vermessung der Welt“ unternehmen

Im kommenden Festspielsommer werden zwei Opern von Giuseppe Verdi Premiere feiern: „Macbeth“ unter der Leitung von Franz Welser-Möst und rund zwei Wochen später „Falstaff“, dirigiert von Ingo Metzmacher. Als weitere Opernpremiere setzt Intendant Hinterhäuser auf Bohuslav Martinus griechische Passion: „Ich bin nach wie vor so fest davon überzeugt, dass es nur die großen Kunstwerke sind, die uns in die Lage bringen, die Welt irgendwie zu lesen. Sie bringen uns in die Lage, einen Denkraum und Reflexionsraum zu eröffnen, und die Opern sind doch eine Vermessung der Welt, in Anlehnung an Daniel Kehlmann“, sagte Hinterhäuser

Pernerinsel wird zum Schauplatz für Tanztheater

Im Schauspiel kommen mit Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ und Bertolt Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ altbewährte Namen der Theaterliteratur auf die Bühne. Außerdem gibt es mit Michael Hanekes „Amour“ und Mareike Fallwickls „Die Wut – die bleibt“ zwei Uraufführungen. Premiere feiert im Sommer auch ein Tanztheater auf der Pernerinsel in Hallein (Tennengau): „Sharon Eyal und Gai Behar haben eine ganz neue Marke geschaffen, sie sind Kult geworden. Das ist eine Tanzproduktion, die, denke ich, alle fesseln wird“, sagt die scheidende Schauspielchefin Bettina Hering.

Currentzis mit seinem Utopia Orchester am Pult

Auch im kommenden Jahr ist der griechisch-russische Dirigent Teodor Currentzis zum Kulturfestival eingeladen. Currentzis sorgte mit seinem Auftritt im heurigen Festspielsommer für heftige Debatten – 2023 wird er am Pult seines neu gegründeten Utopia Orchesters stehen. Es ist Teil des Konzertprogrammes der Salzburger Festspiele.

20. Juli bis 31. August

Die Salzburger Festspiele 2023 bieten von 20. Juli bis 31. August 179 Aufführungen in 43 Tagen an insgesamt 15 Spielstätten. Zudem gibt es 34 Vorstellungen im Jugendprogramm „jung & jede*r“. Rund 200.000 Karten werden aufgelegt. Das Gesamtbudget 2023 beträgt laut den Angaben des Festivals 67 Millionen Euro.

„Kartenpreise nur im obersten Segment angehoben“

Auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wolle man dem Publikum erschwingliche Preise bieten, sagte der kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz. Deshalb habe man die Preise nur im obersten Segment angehoben, 50 Prozent der Karten kosten weiterhin zwischen fünf und 110 Euro, sagte Crepaz. Die teuersten Karten für Opern kommen auf 465 Euro.