Weihnachtskrippen sind kleine, liebevoll gestaltete Kunstwerke, gebaut aus Wurzelstöcken und Holzstücken, verziert mit Schätzen aus der Natur. Der Pinzgau ist bekannt als Krippenhochburg – in Bruck an der Glocknerstraße ist der Großteil der Krippen fertiggestellt. Bei manchen finden noch letzte Dekorations- und Detailarbeiten statt: Besen, Sense und Heugabel werden noch liebevoll vor dem Heustadl platziert, oder eine Bank wird noch zurechtgerückt.
Bruck an der Glocknerstraße war in den vergangenen Wochen im Krippenfieber und ist stolz auf das Handwerk: „Unsere Krippen sind sehr detailgetreu. Wir verarbeiten sehr viel Naturbotanik und Altholz“, schildert der Obmann des Krippenvereins, Sigi Maßer.
Krippenmaterial wird bei Wanderungen gesammelt
Die Bastelutensilien wie Früchte, Moos und Zweige sammeln die Mitglieder während des Sommers bei Wanderungen, das Holz stammt oft von Bäuerinnen und Bauern aus der Umgebung. Beim Verarbeiten ist Fingerspitzengefühl gefragt. An einer Laternenkrippe bastelt Katharina Griessner bereits seit September: „Es war eine Herausforderung, der Anfang mit der Steinmauer ist mir am schwersten gefallen. Das muss man alles von der Pike auf lernen, und da hat man hier die besten Lehrmeister. Die Krippe bekommt jetzt einen Spezialplatz in meiner neuen Wohnung“, freut sich die Pinzgauerin.
Durchschnittlich 50 Arbeitsstunden für Krippe
Die Pinzgauer Krippen werden alpenländisch oder orientalisch gestaltet – mit Schwämmen oder Wurzeln. Josef, Maria und das Jesuskind finden in Bruck in ganz unterschiedlichen Krippen Zuflucht. Rund 50 Arbeitsstunden investieren die Kursteilnehmenden in die kleinen Kunstwerke. Den Krippenbauverein in Bruck gibt es seit 20 Jahren. Bei den alljährlichen Krippenbaukursen treffen sich Anfängerinnen und Anfänger genauso wie Fortgeschrittene. Die jüngsten Krippen werden bei der Krippenausstellung kommendes Wochenende im Pfarrhof in Bruck ausgestellt.