Baubeginn Hochwasserschutz Bad Hofgastein
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Chronik

Hochwasserschutz: Mega-Bau hat begonnen

In Bad Hofgastein (Pongau) wurde jetzt mit den Bauarbeiten des derzeit größten Hochwasserschutzprojektes in Österreich begonnen. 300 Objekte und beinahe 900 Personen sollen damit künftig geschützt werden. Bund, Land und Gemeinde investieren fast 22 Millionen Euro in das Projekt entlang der Gasteiner Ache.

Die ersten Baumaßnahmen für das Riesenprojekt starteten bereits, am Mittwoch war offizieller Spatenstich für das Hochwasserschutzprojekt entlang der Gasteiner Ache. Errichtet wird ein Rückhaltebecken mit 540.000 Kubikmeter Fassungsvermögen. „Das ist ein Erddamm mit einer Innendichtung und im Ortskern umfasst der Hochwasserschutz Schutzmauern und Dämme auf einer Projektlinie von sieben Kilometern“, schildert Projektleiter Christian Wiesenegger. Größte Herausforderung sei gewesen, dass Projekt auf einer Länge von sieben Kilometern technisch und wirtschaftlich zu realisieren.

Bau soll drei Gemeinden schützen

Ausgelegt ist der neue Hochwasserschutz für ein hundertjährliches Hochwasser, bei dem es zu großräumigen Überflutungen in mehreren Ortsteilen kommen würde. Geschützt werden sollen die Gemeinden Dorfgastein, Bad Gastein und Bad Hofgastein (alle Pongau). Gearbeitet wird außerdem an einer Entschärfung der Gefahrenstellen am Berg durch Wildbäche und Muren.

Bürgermeister: „Höchste Zeit, dass Schutz kommt“

Laut dem Bürgermeister von Bad Hofgastein, Markus Viehhauser (ÖVP) sei es höchste Zeit, dass das Großprojekt umgesetzt wird: „Dass wir auf ein Ereignis warten und erst im Nachhinein in die Umsetzung kommen, ist die denkbar schlechteste Möglichkeit. Wir haben es in den vergangenen fünf Jahren gesehen, dass wir öfters richtig an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind.“ 2019 gingen im Gasteinertal mehrere schwere Muren ab und riss zwei Häuser im Bad Gasteiner Ortsteil Bad Bruck (Pongau) mit.

Gasteiner Ache wird aufgeweitet – Erholungsgebiet

Im Zuge der Umsetzung des Schutzbaues ist geplant, die Gasteiner Ache auszuweiten, die Vergrößerung soll nicht nur eine Überflutung vorbeugen, es sollen auch neue Lebensräume geschaffen werden. Es freut mich, dass wir zwei Kilometer aufweiten können und dafür den Grund bereit gestellt bekommen, das ist keine Selbstverständlichkeit. Es entsteht ein Erholungsgebiet, wo die Kinder auch ins Wasser gehen können und wo Wasser ist, treffen sich die Menschen", sagt der für Wasserwirtschaft zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Bis 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Mega-Hochwasserschutzprojekt: Bau begonnen