Asylwerber kommen in Absam bei provisorischem Flüchtlingsquarter an
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Politik

„Tagessätze für Asylwerber nicht kostendeckend“

Die Suche nach privaten Quartieren für Asylwerber scheitere oft an den Kosten. Das beobachtet die Plattform für Menschenrechte. Auch wenn das Land Salzburg seit Ende November höhere Tagessätze bezahlt, so seien diese für Quartierbetreiber nicht kostendeckend.

25 Euro pro Tag und betreutem Asylwerber zahlt das Land Salzburg seit Ende November aus Steuergeldern an die Betreiber von Quartieren. Zuvor waren es 21 Euro.

Das seien Tagsätze, mit denen Betreiber von professionellen Häusern nicht auskommen würden, sagt Christine Dürnfeld von der Salzburger Plattform für Menschenrechte: „Es ist eine echte böse Rechnung zwischen Betriebs- und Personalkosten. Was bekomm ich vom Land, um diese Menschen zu versorgen?“

„Keine Besserung in Sicht“

Besonders heikel sei die Lage für unbegleitete Minderjährige. Hier würden derzeit Hunderte Migranten und Asylwerber in Traiskirchen (Niederösterreich) auf geeignete Quartiere in den Bundesländern warten. In Salzburg gebe es derzeit lediglich zwei Unterkünfte. Diese seien komplett voll.

Eines ist das Clearing House in Salzburg-Aigen. Eine Besserung sei nicht in Sicht, sagt Lina Cencic vom Flüchtlingsdienst der Diakonie: „Das Haus ist ständig am Anschlag. Man möchte dort ein zweites Haus öffnen, aber man sieht sich nicht in der Lage mit diesen Tagessätzen, weil die Betreuung sehr intensiv ist.“

Reicht es nur für „abgewohnte Pensionen“?

Mit den aktuell gültigen Tagsätzen würden n viel zu oft nur Quartiere in alten, abgewohnten Pensionen oder Gasthöfen übrigbleiben, so die Plattform für Menschenrechte. Dort hänge die Qualität der Betreuung für Asylwerber oft einzig daran, ob der Besitzer engagiert oder desinteressiert sei.