Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Religion

Bischöfe packen Koffer für Wallfahrt zum Papst

Nach acht Jahren besuchen Österreichs Bischöfe unter Führung von Salzburgs Erzbischof Franz Lackner nun wieder gemeinsam den Papst – und damit das katholische Weltzentrum Rom. Wegen der CoV-Lockdowns musste diese gemeinsame Wallfahrt „ad limina“ („an den Schwellen“ der Apostelgräber) mehrfach verschoben werden.

Solche Besuche sind vom Kirchenrecht in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Spirituell-religiös gelten sie als Wallfahrten. Zuletzt war Österreichs Episkopat im Jahr 2014 geschlossen in Rom. Höhepunkt wird laut Teilnehmern ein Gespräch mit Papst Franziskus, das am 16. Dezember stattfinden soll. Fragen wie Bischofsnachbesetzungen sollen dabei aber kein Thema sein.

Gottesdienste in prominenten Kirchen

Zur österreichischen Bischofsdelegation unter dem Konferenz-Vorsitzenden und Salzburger Erzbischof Franz Lackner gehören alle neun Diözesanbischöfe, der Militärbischof, die vier Weihbischöfe, der Abt von Wettingen-Mehrerau sowie der Generalsekretär der Bischofskonferenz.

Die Visite beginnt am kommenden Montag mit einer Messe im Petersdom. Das offizielle Ende ist ein gemeinsamer Gottesdienst der Bischöfe am Freitagnachmittag, 16. Dezember, in der Basilika St. Paul vor den Mauern.

Delegation übernachtet in päpstlicher Herberge

Ein Fixpunkt mit pastoralem Akzent ist die Eucharistiefeier der Bischöfe am Donnerstag, 15. Dezember, in der österreichisch-deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima unweit der Piazza Navona. Schon zuvor besuchen die Bischöfe am Mittwochabend die Botschaft der Republik Österreich beim Heiligen Stuhl. Untergebracht sind sie für die Dauer der Romreise in der Casa Santa Marta, in jenem Gästehaus auf vatikanischem Boden, in dem auch Papst Franziskus wohnt.

Fixpunkt bei solchen Besuchen sind Gespräche der Bischöfe mit engen Mitarbeitern des Papstes, um einen Überblick über die Situation in ihrem Kirchengebiet geben zu können und Expertise auf weltkirchlicher Ebene einzuholen.

Dichtes Programm

Die großen Behörden der Römischen Kurie, also die Dikasterien für Evangelisierung, Glaubenslehre, Bischöfe, Klerus, Ordensgemeinschaften, Gottesdienst sowie das Staatssekretariat, werden von allen Bischöfen besucht, ebenso die Dikasterien für Laien, Bildung, Kommunikation sowie die Vatikanbehörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Das dichte Programm des Episkopats in Rom sieht vor, dass auch die anderen Dikasterien der Kurie von bischöflichen Delegationen besucht werden.

Spirituell ist die Reise eine Wallfahrt

Alle Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz wollen zudem das Generalsekretariat der Bischofssynode aufsuchen, das für den weltweiten Synodalen Prozess zuständig ist. Dieser wurde im Oktober 2021 eröffnet und hat seither die diözesane und österreichweite Phase durchlaufen. Ein Ad-limina-Besuch soll als spezielle Wallfahrt die lebendige Verbindung einer Teilkirche mit der Universalkirche und ihren Ursprüngen im Glaubenszeugnis der Apostel zum Ausdruck bringen.