Hundert 100 Euro Geldscheine in Bündel gepackt (Bargeld)
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Politik

Finanzskandal vor genau zehn Jahren aufgeflogen

Heute vor genau zehn Jahren ist der Salzburger Finanzskandal aufgeflogen. Vorbei an jeglicher Kontrolle wurden 411 Mio. Euro verspekuliert. Es folgte ein politisches Erdbeben. Laut Landespolitik ist das Desaster aufgearbeitet – offen seien noch wenige Papiere um ca. 175.000 Euro. Die Folgen sind noch immer spürbar.

Vor dem Finanzskandal stand die Salzburger SPÖ lange in voller Blüte – mit Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, die dann jäh stürzte. Nach dem Finanzskandal kam die ÖVP auf Landesebene dominierend zurück an die Spitze der Macht. Und in der Stadt zog ihr Parteifreund Harald Preuner als Bürgermeister ins Rathaus ein – nach der gerichtlichen Verurteilung des SPÖ-Langzeitbürgermeisters Heinz Schaden als Folge eines umstrittenen Zinstauschgeschäfts mit dem Land.

„Sind risikolos unterwegs“

Finanziell sei der Salzburger Finanzskandal praktisch aufgearbeitet, sagt der Spitzenbeamte Manfred Huber, Chef der Finanzabteilung des Landes: „Es sind noch ein paar Papiere offen, die wir jetzt im Finalisierungs- und Abwicklungsstadium bearbeiten.“ Heute sei man auf der sicheren Seite, so Huber: „Wir sind risikolos und risikoarm unterwegs und haben keinerlei risikoreiche Veranlagungen mehr.“

„Gier und Hinterfotzigkeit“

Eine Garantie, dass ein solcher Finanzskandal nicht mehr passieren kann, gibt aber niemand ab – am allerwenigsten der Chef des Landesrechnungshofes. Ludwig Hillinger betont wörtlich, „Gier und Hinterfotzigkeit“ würden Transparenz und Kontrolle brauchen: „Gierige Menschen werden immer einen Weg finden, wie man Kontrollen umgeht.“

Abgeschlossen sind mittlerweile auch alle Strafverfahren im Zusammenhang mit dem Finanzskandal.