Baumrodungen Bürgerwehr
ORF.at/Georg Hummer
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Umwelt

Mönchsberg: Baumrodung sorgt für Kritik

Mehrere Dutzend frisch gerodeter Bäume auf dem Mönchsberg sorgen bei Einheimischen in der Stadt Salzburg für Aufregung. Im Auftrag der Naturschutzabteilung des Magistrats soll ein neuer Lebensraum entstehen und die historische Wehrmauer wieder freigestellt werden. Umweltschützende sehen das Projekt aber kritisch.

Westlich der Bürgerwehr rodeten Forstarbeiter in den vergangenen Wochen mehr als zwei Dutzend Bäume, vorwiegend Laubbäume, auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern. Damit soll nach der jüngsten Generalsanierung der historischen Wehrmauern an der Bürgerwehr eine artenreiche Magerwiese entstehen.

„Bäume müssen jetzt für Urzustand gerodet werden“

Dass dazu Bäume weichen müssen, sei bedauerlich, sagt der Biologe und Mönchsberg-Kenner Reinhard Medicus vom Salzburger Naturschutzbund: „Wenn hier Wald gerodet wird, dann zur Wiederherstellung eines Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende alten Zustandes. Die Wehranlage bei der Bürgerwehr geht auf die erste Stadtbefestigung im Jahr 1280 zurück, und erst nach dem Zweiten Weltkrieg ist dieser Wehrgraben verwaldet.“

Magerwiesen auf Mönchsberg belegt

Die Existenz von Magerwiesen auf dem Mönchsberg sei laut Medicus durch alte Dokumente belegt. „Es hat eine Landschaft gegeben, die der Lüneburger Heide sehr ähnlich war – mit einer Beweidung durch Schafe. Diese Magerrasen sind entweder intensiviert worden oder aufgeforstet und verwaldet. Die kleinräumige Magerwies wiederzubeleben, ist ein Anliegen des Naturschutzes.“

Eine ähnliche Magerwiese auf dem Rainberg muss durch Umweltschützerinnen und -schützer und Ziegen mühsam von Sträuchern freigehalten werden, ergänzt der Biologe.

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