Samstagvormittag herrscht in Seekirchen für gewöhnlich ein reges Einkaufstreiben. Wie bereits im Sommer, sollte die Durchfahrt durch das Stadtzentrum auch an den vier Adventwochenenden gesperrt werden, um eine weitere Testphase für eine Fußgängerzone zu starten. Gegenwind kam dazu aber von Unternehmern und von Seiten des Stadtmarketings. Die Gemeinde verlegte den Beginn der Sperre daraufhin am Samstag von 08.00 auf 13.00 Uhr.
Handel: „Mehr Umsatz als bei Totalsperre im Sommer“
Ein Lokalaugenschein am zweiten Adventwochenende zeigte, dass die Hauptstraße im Stadtzentrum um Punkt 13.00 Uhr abgesperrt wurde. Kaufleute und ihre Interessensvertretung, das City-Marketing, zeigten sich erleichtert, dass die Sperrzeit gekürzt wurde: „Diese Lösung ist für uns perfekt, da wir um 12.00 Uhr zusperren. Der vergangene Samstag, also der erste Adventsamstag, war vom Umsatz her so, wie wir es gewohnt sind – im Gegensatz zum Sommer, da war die Straße bereits ab 8.00 Uhr gesperrt und da hatten wir einen ordentlichen Geschäftsrückgang“, schilderte Trafikantin Cornelia Huber.

„Wenn wir ein Fremdenverkehrsort wären, könnte man über eine komplette verkehrsberuhigte Zone reden, aber das sind wir nicht – da würde es dann weniger Geschäfte und mehr Souvenirläden geben“, sagte der pensionierte Optikermeister Oswald Past.
Gemeinde will durch Sperre Zentrum beleben
Die Gemeinde will erreichen, dass durch eine Sperre das Zentrum belebt wird. Die Fußgängerzone ist zeitlich befristet – immer dann, wenn viel los ist: „Es ist ein Testlauf, den wir auch im Sommer schon hatten. Nach dem Advent werden die Vertreter der Stadtgemeinde mit dem City-Marketing beraten, wie wir weiter vorgehen können“, sagte Bürgermeister Konrad Pieringer (ÖVP). Im Sommer führte die Gemeinde begleitend zur Sperre eine Verkehrszählung durch, um zu sehen, wie stark andere Routen durch den Ausweichverkehr belastet sind.
Bevölkerung gespalten: Befürworter und Gegner
Die Bewohnerinnen und Bewohner in Seekirchen sind geteilter Meinung – Anrainerinnen und Anrainer entlang der Ausweichrouten klagen über ein verstärktes Verkehrsaufkommen durch die Sperre. Andere hingegen würden ein verkehrsberuhigtes Stadtzentrum befürworten: „In der Griesgasse in Salzburg hat das auch sehr gut funktioniert, es entsteht wieder mehr Leben und neue Geschäfte können sich ansiedeln“, sagte ein Seekirchner. Spätestens im Frühling wird in Seekirchen über eine Sperre des Stadtzentrums weiter diskutiert.