Als Wally in „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ (2016) oder in Terrence Malicks „Ein verborgenes Leben“ machte Pachner internationale Filmkarriere. Die gebürtige Welserin debütiert damit als Bühnenschauspielerin in einer Doppelrolle an der Seite von Burgschauspieler Michael Maertens – dem neuen Jedermann – auf dem Salzburger Domplatz.
Pachner und Maertens folgen damit auf Lars Eidinger und Verena Altenberger, die sich nach zwei Jahren von den prestigeträchtigen Rollen verabschiedet haben.
Pachner selbst überrascht und sehr erfreut
Die Anfrage von Schauspielchefin Bettina Hering habe sie selbst überrascht und sehr gefreut, sagt Pachner in einer ersten Reaktion. Dabei fühle sie sich auch wenn sie durch Filme bekannt geworden sei, dem Theater gar nicht so fern. Schließlich habe sie auf der Bühne angefangen und war auch vier Jahre am Residenztheater in München.
Ihren ersten „Jedermann“ hat Pachner 2017 gesehen, mit Stefanie Reinsperger und Tobias Moretti. "Das war ja auch Michi Sturmingers erste „Jedermann“-Inszenierung dort, und jetzt dieses Jahr mit Lars und Verena. Beim „Jedermann" ist natürlich diese Aufführungsgeschichte, dieser theatergeschichtliche Aspekt, etwas, das dem Stück noch zusätzliches Gewicht verleiht. Das habe ich immer interessant gefunden.“
Große Bedeutung der Doppelrolle „Leben und Tod“
Große Bedeutung hat für Pachner, dass sie bei der kommenden Inszenierung zwei Rollen spielt: „Die Buhlschaft ist und bleibt das Liebesobjekt eines Mannes. Da kann man als Schauspielerin alles versuchen – aber der Text gibt nicht viel mehr her. Das kann man nicht ändern. Daher ist es für mich schauspielerisch interessant, dass ich durch die andere Rolle mehr Raum kriege. In der Dualität dieser beiden Figuren, wobei die Buhlschaft für die Liebe und das Leben steht, tut sich eine interessante Spannung auf. Ich kann die Buhlschaft gar nicht mehr ohne den Gedanken sehen, dass ich auch den Tod spiele.“ Pachner hätte zwar auch „nur“ die Buhlschaft gespielt, „aber so ist es für mich als Schauspielerin einfach interessanter.“
Neuer Jedermann ist ein „alter Bekannter“
Michael Maertens (59) ist seit 2009 im Ensemble des Wiener Burgtheaters und hat schon seit 1993 bei den Salzburger Festspielen große Rollen gespielt, u.a. 2005 den Rudolf in Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“, wofür er den Nestroy-Preis erhielt – eine Auszeichnung, die er im Vorjahr für zwei Akademietheater-Rollen abermals bekam.