Valerie Pachner am roten Teppich in Cannes 2019
AFP/LOIC VENANCE
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Kultur

Pachner in Doppelrolle: Buhlschaft und Tod

Valerie Pachner als Buhlschaft der Salzburger Festspiele hatten nur wenige auf ihrer Rechnung: Die 35-jährige Welserin war 2013-17 Ensemblemitglied am Münchner Residenztheater, wurde aber erst durch Filme einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Sie spielt 2023 am Domplatz zudem auch den Tod.

Als Wally in „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ (2016) oder in Terrence Malicks „Ein verborgenes Leben“ machte Pachner internationale Filmkarriere. Die gebürtige Welserin debütiert damit als Bühnenschauspielerin in einer Doppelrolle an der Seite von Burgschauspieler Michael Maertens – dem neuen Jedermann – auf dem Salzburger Domplatz.

Pachner und Maertens folgen damit auf Lars Eidinger und Verena Altenberger, die sich nach zwei Jahren von den prestigeträchtigen Rollen verabschiedet haben.

Fotostrecke mit 12 Bildern

Valerie Pachner bei der Premiere des Films „Der Boden unter den Füßen“ bei der Berlinale 2019
APA/dpa/Gregor Fischer
Valerie Pachner bei der Premiere des Films „Der Boden unter den Füßen“ bei der Berlinale 2019
Valerie Pachner bei den Filmfestspielen in Cannes 2019
AFP/ALBERTO PIZZOLI
Valerie Pachner bei den Filmfestspielen in Cannes 2019
Valerie Pachner und Schauspielkollege August Diehl bei den 72. Filmfestspielen in Cannes 2019
AFP/VALERY HACHE
Valerie Pachner und Schauspielkollege August Diehl bei den 72. Filmfestspielen in Cannes 2019
Valerie Pachner beim österreichischen Filmpreis 2017 in Wien
APA/GEORG HOCHMUTH
Valerie Pachner beim österreichischen Filmpreis 2017 in Wien
Valerie Pachner und Schauspielkollege August Diehl bei den 72. Filmfestspielen in Cannes 2019
AFP/ALBERTO PIZZOLI
Valerie Pachner und Schauspielkollege August Diehl bei den 72. Filmfestspielen in Cannes 2019
Valerie Pachner posiert für die „Chanel Women’s Fall-Winter 2019/2020 Haute Couture Collection Fashion Show“ in Paris
AFP/FRANCOIS GUILLOT
Valerie Pachner posiert für die „Chanel Women’s Fall-Winter 2019/2020 Haute Couture Collection Fashion Show“ in Paris
Valerie Pachner im Interview 2019
APA/GEORG HOCHMUTH
Valerie Pachner im Interview 2019
Mavie Hörbiger (rechts) und Valerie Pachner bei der 69. Berlinale in Berlin
AFP/ODD ANDERSEN
Mavie Hörbiger (rechts) und Valerie Pachner bei der 69. Berlinale in Berlin
Valerie Pachner bei der Präsentation von „A Hidden Life“ in Cannes 2019
AFP/LAURENT EMMANUEL
Valerie Pachner bei der Präsentation von „A Hidden Life“ in Cannes 2019
Valerie Pachner beim 45. US-Film-Festival in Deauville, Normandy
AFP/LOU BENOIST
Valerie Pachner beim 45. US-Film-Festival in Deauville, Normandy
Valerie Pachner am roten Teppich in Cannes 2019
AFP/LOIC VENANCE
Valerie Pachner am roten Teppich in Cannes 2019
Valerie Pachner bei Dreharbeiten zum Spielfilm „Egon Schiele“ 2015
APA/HERBERT NEUBAUER
Valerie Pachner bei Dreharbeiten zum Spielfilm „Egon Schiele“ 2015

Pachner selbst überrascht und sehr erfreut

Die Anfrage von Schauspielchefin Bettina Hering habe sie selbst überrascht und sehr gefreut, sagt Pachner in einer ersten Reaktion. Dabei fühle sie sich auch wenn sie durch Filme bekannt geworden sei, dem Theater gar nicht so fern. Schließlich habe sie auf der Bühne angefangen und war auch vier Jahre am Residenztheater in München.

Ihren ersten „Jedermann“ hat Pachner 2017 gesehen, mit Stefanie Reinsperger und Tobias Moretti. "Das war ja auch Michi Sturmingers erste „Jedermann“-Inszenierung dort, und jetzt dieses Jahr mit Lars und Verena. Beim „Jedermann" ist natürlich diese Aufführungsgeschichte, dieser theatergeschichtliche Aspekt, etwas, das dem Stück noch zusätzliches Gewicht verleiht. Das habe ich immer interessant gefunden.“

Große Bedeutung der Doppelrolle „Leben und Tod“

Große Bedeutung hat für Pachner, dass sie bei der kommenden Inszenierung zwei Rollen spielt: „Die Buhlschaft ist und bleibt das Liebesobjekt eines Mannes. Da kann man als Schauspielerin alles versuchen – aber der Text gibt nicht viel mehr her. Das kann man nicht ändern. Daher ist es für mich schauspielerisch interessant, dass ich durch die andere Rolle mehr Raum kriege. In der Dualität dieser beiden Figuren, wobei die Buhlschaft für die Liebe und das Leben steht, tut sich eine interessante Spannung auf. Ich kann die Buhlschaft gar nicht mehr ohne den Gedanken sehen, dass ich auch den Tod spiele.“ Pachner hätte zwar auch „nur“ die Buhlschaft gespielt, „aber so ist es für mich als Schauspielerin einfach interessanter.“

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Buhlschaft-Darstellerin Valerie Pachner und Jedermann-Darsteller Michael Maertens bei der Pressekonferenz der Salzburger Festspiele
APA/BARBARA GINDL
Buhlschaft-Darstellerin Valerie Pachner und Jedermann-Darsteller Michael Maertens bei der Pressekonferenz der Salzburger Festspiele
Maria Happel als „Die Alte“ und Michael Maertens als „Der Alte“ 2019
APA/GEORG HOCHMUTH
Maria Happel als „Die Alte“ und Michael Maertens als „Der Alte“ 2019
Michael Maertens im Interview
APA/HERBERT NEUBAUER
Michael Maertens im Interview
Christiane von Poelnitz als „Irina Nikolajewna Arkadina“ und Michael Maertens als „Boris Alexejewitsch Trigorin“ 2014 bei Fotoprobe zu „Die Möwe“ im Akademietheater Wien
APA/GEORG HOCHMUTH
Christiane von Poelnitz als „Irina Nikolajewna Arkadina“ und Michael Maertens als „Boris Alexejewitsch Trigorin“ 2014 bei Fotoprobe zu „Die Möwe“ im Akademietheater Wien
Michael Maertens in „Der Leichenverbrenner“ im Akademietheater in Wien
APA/HERBERT NEUBAUER
Michael Maertens in „Der Leichenverbrenner“ im Akademietheater in Wien
Sarah Viktoria Frick als „Sofja Alexandrowna“ und Michael Maertens als „Michail Lwowitsch Astrow“ 2012 bei Fotoprobe zu „Onkel Wanja“ im Akademietheater Wien
APA/GEORG HOCHMUTH
Sarah Viktoria Frick als „Sofja Alexandrowna“ und Michael Maertens als „Michail Lwowitsch Astrow“ 2012 bei Fotoprobe zu „Onkel Wanja“ im Akademietheater Wien
Nestroy-Gewinner Michael Maertens 2013 im Interview
APA/HERBERT NEUBAUER
Nestroy-Gewinner Michael Maertens 2013 im Interview

Neuer Jedermann ist ein „alter Bekannter“

Michael Maertens (59) ist seit 2009 im Ensemble des Wiener Burgtheaters und hat schon seit 1993 bei den Salzburger Festspielen große Rollen gespielt, u.a. 2005 den Rudolf in Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“, wofür er den Nestroy-Preis erhielt – eine Auszeichnung, die er im Vorjahr für zwei Akademietheater-Rollen abermals bekam.