LKW-Anhänger der Stieglbrauerei
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Arbeitskampf bei Brauereien: Stiegl prescht vor

Im Ringen um einen neuen Kollektivvertrag für Österreichs Brauereien prescht Stiegl in Salzburg nun vor – die größte Privatbrauerei. Laut „Salzburger Nachrichten“ erhöht sie Löhne und Gehälter für 155 Mitarbeiter in Produktion und Abfüllung um 6,5 Prozent – rückwirkend ab Oktober. Viel zu wenig, kritisiert der ÖGB.

„Wir wollen nicht, dass die langwierigen KV-Verhandlungen auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden“, sagte Erwin Huber, kaufmännischer Geschäftsführer bei Stiegl. Die Mitarbeiter sollen der Erhöhung bis 7. Dezember persönlich zustimmen. Das sei ein Formalakt, so der Manager.

Kritik des Betriebsrates: „Zu wenig“

Betriebsrat und Gewerkschaft haben mit diesem Schritt der Chefetage unterdessen wenig Freude. Betriebsratschefin Birgit Siller sagte der Zeitung, dass die freiwillige Gehaltserhöhung auch auf die gewerkschaftliche Kampfkraft der Beschäftigten ziele. Die 6,5 Prozent lägen noch immer unter der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate.

Stiegl-Mitarbeiter in anderen Tätigkeitsfeldern wie Handel, Logistik oder Vertrieb sind laut dem Bericht von der 6,5-Prozent-Erhöhung nicht betroffen. Allerdings haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft am Dienstagabend auf einen neuen Kollektivvertrag im Handel geeinigt. Insgesamt beschäftigt die Salzburger Brauerei rund 550 Mitarbeiter.