Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Eröffnung des Konkurses bei der Salzburg Schokolade soll deutlich gespart werden. Es gehe um Kürzungen bei der Produktion, ist aus mehreren Quellen im Umfeld der Firma zu hören. Auch wenn die Geschäftsführung im Vorfeld der Betriebsversammlung öffentlich nichts sagen will, sind die Pläne bereits durchgesickert – unter anderem bei der Gemeinde Grödig: „Mein Stand der Dinge ist, dass wir eine Anfrage von der Geschäftsführung erhalten haben, ob eine Umwidmung der bestehenden Fläche in ein Wohngebiet möglich ist bzw. ob eine Fläche zwischen 3.000 und 5.000 Quadratmetern verfügbar wäre, damit sie ihren Betrieb neu errichten können bzw. modernisieren können“, sagt der Bürgermeister von Grödig Herbert Schober (VP und Parteifreie).
Auf freien Flächen müssen Gewerbebetriebe einziehen
Die Geschäftsführung habe auch angefragt, ob sich ein Teil des Werksgeländes zu teurem Grund für Wohnbau umwidmen lasse, sagte Bürgermeister Herbert Schober. Allerdings habe er dieses Ansinnen abgelehnt. Sollte die Salzburg Schokolade ihr Werk verkleinern, müssten auf dem Rest des Firmenareals in Grödig allerdings wieder Gewerbebetriebe einziehen, heißt es von Gemeindeseite.
Gemeinde will Arbeitsplätze sichern
Für die Gemeinde sei die gewerbliche Nutzung des Areals mit den dazugehörigen Arbeitsplätzen sehr wichtig. „Wichtig ist, dass wir die Arbeitsplätze sichern. Wir stehen der Sache positiv gegenüber, aber eine Umwidmung würde keinen Arbeitsplatz in Grödig absichern“, stellt Bürgermeister Schober klar.
Sollte die Salzburg Schokolade nicht mehr das ganze Gelände benötigen, werde die Gemeinde gern bei einer Lösung mit anderen Betrieben behilflich sein, so Schober.
Hauptsitz der Holding in Bukarest
Julius Meinl V. kaufte mit seiner KEX-Holding im Februar 2022 die Salzburg Schokolade aus dem Konkursverfahren heraus. In Grödig werden die „Echten Salzburger Mozartkugeln“ der Marke Mirabell für den internationalen Lebensmittelgiganten Mondelez hergestellt. Auf der Führungsebene ist die Salzburg Schokolade mittlerweile eng mit dem Schwedenbomben-Hersteller Niemetz verflochten. Auch dieses Unternehmen gehört zur KEX Holding mit Hauptsitz in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.