Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
ORF/Peter-Paul Hahnl
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Politik

Gewerkschaft bewertet Bahnstreik positiv

Der heutige Warnstreik bei Eisenbahn und Obus sei ein Erfolg, sagen Gewerkschaft und Personalvertreter. Die Beteiligung der Mitarbeiter sei sehr hoch. Die Belegschaftsvertreter sehen auch gestiegenen Druck auf die Arbeitgeber. Ab Dienstag soll es wieder Gespräche über die Gehälter und Löhne in der Bahn-Branche geben.

Bis kommende Mitternacht stehen noch alle Züge im Bundesland Salzburg und auch der Obus-Verkehr in der Landeshauptstadt still. Die Mitarbeiter kamen Montag zwar ganz normal zum Dienst, traten dann jedoch in den Streik – freiwillig, wie Kajetan Uriach betont, der Landessekretär der Gewerkschaft vida: „Es gab nicht eine Diskussion mit Mitarbeitern. Die Leute sagen, wir unterstützen euch, und da sind wir mit dabei.“

Weiter Plus von 400 Euro gefordert

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass der 24-stündige Warnstreik bei den Arbeitgebern wirkt. Die Kernforderung der Gewerkschaft ist weiter ein Lohnzuwachs von 400 Euro brutto für alle Mitarbeiter im Eisenbahner-Kollektivvertrag. Das soll vor allem den Leuten in niedrigeren Einkommensklassen helfen, sagt Frank Conrads, Betriebsratsvorsitzender für den Salzburg-AG-Verkehrsbereich: „Ich bin positiv gestimmt, dass sich die Arbeitgeber bewegen. Dass sie sagen, wir haben Milliarden verdienst, warum sollen nicht die Mitarbeiter auch ein Stück vom Kuchen bekommen.“

Weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Ab Dienstag gibt es wieder Gespräche über einen Lohnabschluss. Sollte es sich neuerlich spießen, seien weitere Streiks nicht ausgeschlossen, betont Gewerkschaftssekretär Uriach: „Die Stimmung bei der Belegschaft ist, nur nicht lockerlassen, wir stehen noch länger zu euch.“

Fahrgäste und Pendler würden den eintägigen Warnstreik sehr gelassen aufnehmen, beobachten die Gewerkschafter. Wie das aussieht, wenn bei Bahn und Obus künftig länger als 24 Stunden gestreikt werden sollte, das steht freilich auf einem anderen Blatt.

Verkehrschaos bisher ausgeblieben

Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik, was besonders Touristen hart trifft – weniger die Pendler. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntag. Der Streik betrifft Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse – mehr dazu in salzburg.ORF.at (28.11.2022)