Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
ORF/Peter-Paul Hahnl
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Verkehr

Bahnstreik: Verkehrschaos in Salzburg blieb aus

Mehr als 20.000 Salzburger waren am Montag vom Bahnstreik betroffen. So viele pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln vor allem in die Landeshauptstadt. Nachdem auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde am Sonntag gescheitert war, streikten der Nah- und Fernverkehr, die Lokalbahn und die Obusse.

Allein im Salzburger Nahverkehr fielen am Montag durch den Streik rund 260 Züge aus – österreichweit spricht die ÖBB von einem Verlust von rund 20 Millionen Euro alleine an diesem Tag. Die Gewerkschaftsvertreter sehen die Streiks für mehr Lohn weiterhin gerechtfertigt.

„Die Zustimmung in der Bevölkerung für unsere Forderungen ist groß und auch die Zustimmung für den Streik innerhalb der Belegschaft ist groß. Der Streik am Montag hat gezeigt, dass der Zusammenhalt unter den Mitarbeitern sehr stark ist und sie hinter unseren Zielen stehen und diese erreichen wollen", erklärte Friedrich Schinagl von der Gewerkschaft vida am Montagabend im ORF-Interview. Er hoffe, dass man nun an den Verhandlungstisch zurückkehre. Weitere Streiks und Protestmaßnahmen könne und wolle er aber nicht ausschließen, sollte es zu keiner Einigung kommen.“

Touristen oft kalt erwischt

Der Salzburger Hauptbahnhof präsentierte sich am Montag fast geisterhaft. Gähnend leere Bahnsteige, verwaise Zuggarnituren, geschlossene Infopoints und Ticketverkaufsstellen: Vom Streik überrascht wurden offenbar weniger die Pendler, sondern mehr die Touristen in der Stadt Salzburg. Immer wieder trudelten Reisende ein, die eigentlich nach Wien oder München fahren wollten. Vom Arbeitskampf der Eisenbahner erfuhren sie erst kurz vor der vermeintlichen Abfahrt ihrer Züge.

Eine vierköpfige Familie aus Großbritannien hat zum Beispiel für Dienstagfrüh den Heimflug von Wien-Schwechat aus gebucht. „Ich komme aber Dienstag nicht rechtzeitig zum Flughafen“, sagte der Familienvater zur APA. Er überlege nun, für seine Familie ein Taxi zu nehmen – auch wenn er nicht mit einer Refundierung der Fahrkosten durch die Bahngesellschaft rechne.

Der Montagmorgen hat stimmungsmäßig ein wenig an den Lockdown erinnert: Der landesweite Bahnstreik hat den öffentlichen Verkehr auch in Salzburg lahmgelegt. Die Gewerkschaft fordert rund 12 Prozent mehr Lohn, geboten sind zur Zeit gut acht Prozent. Gestreikt wurde heute früh auch in der Stiegl-Brauerei. Bei den Brauern konnten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer ebenso wenig auf einen neuen Kollektiv-Vertrag einigen

Kritik an geschlossenen Info-Schaltern

Eine auf dem Bahnhof gestrandete Urlauberin aus Kanada am Weg nach Wien beklagte, die ÖBB werde ihre Hotelkosten wohl nicht übernehmen, da sie ihr Ticket ja erst vor Fahrtantritt am Bahnhof kaufen hätte wollen. Und sie war in Sorge, ob denn die Züge in den nächsten Tagen wieder wie geplant fahren. Für teilweise Unmut sorgte Montagmorgen auch, dass die Informationsschalter am Bahnhof geschlossen hatten. Die ÖBB hatten zwar eine Ansprechpartnerin für Reisende in der Schalterhalle engagiert, die Infos zu Umbuchungen und Fahrgastrechten verteilte. Diese waren zum Leidwesen vieler Urlauber aber nur in deutscher Sprache gehalten.

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Streikende Obusfahrer – Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Auch die Obusfahrer in der Stadt Salzburg streiken
Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Remise der Obusse in der Salzburger Alpenstraße
Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Remise der Obusse in der Salzburger Alpenstraße
Streikende Obusfahrer – Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Obusfahrer in der Stadt Salzburg
Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Schüler an der Preis-Allee in Salzburg-Nonntal. Viele kommen zu Fuß, mit Fahrrädern oder im Eltern-Taxi
Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Die Eisenbahner sind seit Mitternacht im ganztägigen Streik. Auch die fünfte Lohnverhandlungsrunde zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaft scheiterte am Sonntagvormittag. Der Streik betrifft in Salzburg alle Züge im Nah- und Fernverkehr, Lokalbahn und Obusse.
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Geteilte Meinungen bei Pendlern

Pendler sehen den Streik sehr unterschiedlich. Einige machen ihrer Empörung und auch Wut deutlich Luft, andere haben Verständnis für den Arbeitskampf der Eisenbahner und Obusfahrer.

Regionalbusse der Post und Fahrzeuge der Firma Albus sind planmäßig unterwegs. Die Deutsche Bahn hat zudem einen Schienenersatzverkehr nach Freilassing eingerichtet.

Viele kommen zu spät oder gar nicht

Eine Lehrerin, die an einer Gollinger Schule unterrichtet, muss auf die S-Bahn verzichten: „Ich komme wohl zu spät zum Unterricht. Für mich ist das schon sehr ungünstig, aber ich verstehe die Bediensteten.“ Ein Arbeiter betont, er verliere nur eine Viertelstunde Arbeitszeit.“

Eltern springen als „Taxler“ für Schüler ein

Der Streik trifft neben den Pendlern auch die Schüler hart. Auch vor dem Schulzentrum an der Josef-Preis-Allee in Salzburg-Nonntal gab es viele „Eltern- bzw. Opa- und Oma-Taxis“ zu sehen. Viele Familienmitglieder springen mit ihren Privatautos ein, wenn Züge und Obusse nicht fahren. Das ist landesweit zu beobachten.

Harte Verhandlungen am Sonntag gescheitert

Es war eine kurze, letzte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern: nach einem zehnstündigen Verhandlungsmarathon bis in die Nacht haben sich die Vertreter beider Seiten am Sonntag um 11.00 Uhr noch einmal an den Verhandlungstisch gesetzt. Nur 13 Minuten später aber bestätigten die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, dass die Kollektivvertragsverhandlungen gescheitert waren.

Komplettausfall bei Lokalbahn und Obus erwartet

Somit gingen die Eisenbahner zu Beginn der neuen Arbeitswoche in einen ganztägigen und österreichweiten Streik. Das betrifft auch Regional-, Fern- und S-Bahn-Züge in Salzburg. Auch die Lokalbahn und die meisten Lenker der Obusse in der Stadt Salzburg schließen sich an.

Die Salzburg AG rechnet weiter mit massiven Einschränkungen im Regionalverkehr. Bei der Salzburger Lokalbahn, Pinzgauer Lokalbahn und dem gesamten städtischen Obus-Verkehr ist mit Komplettausfällen für 24 Stunden zu rechnen.

Regionalbusse und Albus fahren fahrplanmäßig

Der Salzburger Verkehrsverbund verweist auf massive Auswirkungen auf den Frühverkehr im Bundesland Salzburg: „Durch den Streik gibt es für Pendler, die mit der Bahn fahren, eigentlich keine Alternative. Die Regionalbusse und der Albus werden fahrplanmäßig verkehren. Auf Strecken, auf denen der Regionalbus parallel zur Bahn fährt, kann es zu übervollen Bussen kommen“, sagt Geschäftsführer Johannes Gfrerer.

Sonderregelung für Schüler

Eine Sonderregelung kündigte Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) an. Es soll keine unentschuldigten Fehlstunden für Schüler geben: „Diejenigen, die morgen wegen des Streiks nicht zur Schule kommen können, gelten automatisch als entschuldigt.“

Auch im Handel drohen Streiks

Wenn es für Angestellte am Montag die Möglichkeit für Home Office gibt, wäre das eine Alternative für alle Öffi-Benutzer, ergänzt Verkehrsverbund-Geschäftsführer Gfrerer. Wenn die Kollektivvertragsverhandlungen der Handelsangestellten am Dienstag scheitern, soll es nach den Eisenbahnern am kommenden Samstag im Handel zum nächsten Streik kommen.