Das Land Salzburg will demnächst weitere 50 Asylwerber und Migranten aufnehmen – ausschließlich Männer. Der Bund kündigt an, diese bald in die Landesbetreuung zu übergeben. Sie wollen in einer Halle beim Ausstellungszentrum untergebracht werden. Private wollen nämlich kaum noch Festquartiere anbieten.
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Neue Asylwerber-Unterkunft für Männer

Das Land Salzburg will demnächst weitere 50 Asylwerber und Migranten aufnehmen – ausschließlich Männer. Der Bund kündigt an, diese bald in die Landesbetreuung zu übergeben. Sie wollen in einer Halle beim Ausstellungszentrum untergebracht werden. Private wollen nämlich kaum noch Festquartiere anbieten.

Noch ist die Halle 4 im Salzburger Ausstellungszentrum leer. Die Vorbereitungen für die Einquartierung laufen, sagt LHstv. Martina Berthold (Grüne): „Das Rote Kreuz betreut das Haus. Das Land macht den Aufbau. Und es wird sicher auch gewisse Privatbereiche geben. Aber es ist kein fixes Quartier mit Zimmern. Das ist in der Halle nicht zu schaffen."

Roberta Thanner vom Salzburger Roten Kreuz erzählt, es werde derzeit für 200 Männer geplant: „Wir können sie nun rasch unterbringen.“

Ukrainerinnen strikt getrennt untergebracht

Die Migranten- und Asylwerber-Unterkunft im Salzburger Ausstellungszentrum ist ausschließlich für Männer gedacht. Die meisten dürften aus Indien und Syrien kommen. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen hier nicht untergebracht werden, sagt die grüne Politikerin Berthold: „Es kommen bei den Ukrainerinnen viele Frauen, aber wir werden nicht mischen. Wir haben für die Ukrainerinnen andere Quartiere.“

Das Land Salzburg will demnächst weitere 50 Asylwerber und Migranten aufnehmen – ausschließlich Männer. Der Bund kündigt an, diese bald in die Landesbetreuung zu übergeben. Sie wollen in einer Halle beim Ausstellungszentrum untergebracht werden. Private wollen nämlich kaum noch Festquartiere anbieten.
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Kritik an verstärktem Zustrom

Die schwarzgrüne Landesregierung sucht weiter feste Unterkünfte in Salzburger Gemeinden. Das sei nicht einfach, heißt es. Es beginnt gerade die Wintersaison, und außerdem sind Landtagswahlen im Frühling. Der verstärkte Zustrom von Asylwerbern über Süd- und Südosteuropa wird in der österreichischen Bevölkerung von vielen kritisch gesehen. Experten sagen, dass mit Schleppern nun viele kämen, die kaum Chancen auf legales Asyl hätten. Die Entwicklung habe in den letzten Wochen der FPÖ massive Gewinnen bei Umfragen beschert.

Salzburgs LHstv. Berthold sagt dazu, es sei die „gesamtgesellschaftliche Stimmung“. Corona habe alle belastet: „Die Teuerung belastet die Menschen. Da ist alles, was dieses Leben sozusagen schwieriger macht, das ist eher der Grund, und nicht so sehr die Wahl jetzt.“

Entscheidung bei Asylgipfel im Burgenland

Das neue Salzburger Erstquartier für Asylwerber, die schon in Österreich sind, soll in den nächsten Tagen fertig sein – noch vor Weihnachten, so Sprecherin Thanner vom Roten Kreuz: „Der Winter naht, die Menschen sind im Land. Aber einen genauen Zeitpunkt des Starts gibt es noch nicht.“

Freitag läuft der bundesweit nächste Asylgipfel im Burgenland. Dort sollen dann die Details bekanntgegeben werden, wann die ersten Männer für dieses Heim nach Salzburg kommen.