Arbeitnehmerveranlagung, Steuerausgleich
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Chronik

Anzeige ließ mutmaßlichen Betrug auffliegen

Eine Anzeige bei der Polizei in Saalfelden (Pinzgau) hat einen mutmaßlichen Betrüger auffliegen lassen. Der 45-jährige Burgenländer soll seit Jahren Saisonarbeiter um Geld aus ihren Lohnsteuerausgleichen betrogen haben. Der Gesamtschaden liegt bei einer halben Million Euro.

Die Anzeige eines ungarischen Saisonarbeiters wegen Betrugs bei der Polizei Saalfelden hatte die Ermittlungen gegen den 45-jährigen Burgenländer bereits im Jänner ins Rollen gebracht. Die Polizei fand heraus, dass sich der Burgenländer die Arbeitnehmerveranlagung des Ungarn auf sein eigenes Konto auszahlen ließ – dies, ohne das Opfer überhaupt zu kennen.

Der Burgenländer hatte sich als Versicherungsvertreter zum „Registration Officer“ ausbilden lassen und konnte so Handysignaturen erstellen. Diese Signaturen nutzte er dann um Zugang zu den Online-Arbeitnehmerveranlagungen zu bekommen.

Opfer aus Socialmedia-Kanälen gesucht

Insgesamt fand die Polizei 224 Opfer, der Gesamtschaden beträgt rund 280.000 Euro. Seine meist ungarischen Opfer suchte der Mann, der selbst ungarisch spricht, auf social media Kanälen. Während sich Beschuldigte das Geld anfangs nur auf sein eigenes Konto auszahlen ließ, bezahlte er später weitere Personen, um so deren Konten für die Auszahlungen nutzen zu können.

Mit einer weiteren Betrugsmasche soll der 45-jährige außerdem weitere 16 Personen seit dem Jahr 2005 um mindestens 220.000 Euro erleichtert haben. Zum Teil handelte es sich um Freunde, die er wegen angeblicher finanzieller Notlagen um Geld bat.

Viel Geld beim Spielen verloren

Als hier nichts mehr zu holen war, suchte er weitere Opfer, denen er gewinnbringende Investitionen in Kryptowährungen versprach. Das ergaunerte Geld investierte der Mann in Kryptowährungen und Glücksspiel – den Großteil verlor er dabei dann allerdings.

Als Motiv gab er seine Spielsucht an. Der 45-jährige wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt (Burgenland) auf freiem Fuß angezeigt. Jene Personen, die dem mutmaßlichen Betrüger gegen Bezahlung Zugang zu ihren Konten überließen, wurden wegen Geldwäsche angezeigt.