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Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Tourismus

Heftige Debatte über geplantes Hoteldorf

Montagabend hat es in St. Martin bei Lofer (Pinzgau) bei einer Bürgerinformation zum geplanten Thermen-Hoteldorf heftige Debatten gegeben. Der Projektentwickler aus München betont, die 400 Betten würden keine Zweitwohnsitze. Den Flächenverbrauch sehen Einheimische sehr kritisch.

60.000 Quadratmeter wertvollster Grund im Saalachtal würden für immer verloren sein – für die Jugend, die Baugründe sucht, für Landwirte und deren Vieh, sagt der St. Martiner Bauer Johann Schmiderer. Er würde unmittelbarer Anrainer des Thermen-Hoteldorfs sein: „Es wird verbaut, verbaut und wieder verbaut. Uns Landwirten gehen die Flächen auf. Wir sind auf Pachtflächen angewiesen.“

Auch Befürworter melden sich

Mehr als ein Dutzend kritische Wortmeldungen gab es Montagabend bei der Bürgerinformation. Rund 250 Interessierte kamen. Aber nicht alle sind ablehnend. Ein Befürworter ist zum Beispiel der Versicherungsmakler Anton Millinger: „Mit dem ganzen Nutzen daraus haben wir hochqualitative Gäste. Wenn es bisher den Campingplatz nicht gäbe, dann wären wir eine tote Region.

Die von der ÖVP dominierte Gemeindevertretung von St. Martin bei Lofer plant, noch im Dezember zu entscheiden, ob die Pläne weiter verfolgt werden können. 70 Millionen Euro könnten investiert werden, heißt es. Betreiber aus der Region stünden bereit. Und Einheimische könnten dort „zu Vorzugspreisen investieren“, so die Fans des Projektes.