Er bemüht sich, sowohl alte Traditionen weiter zu tragen, als auch, neue Impulse zu setzen. Ein alter Stadl mit Holzschindeldach, die Verarbeitung von Schafwolle zu warmen Socken oder Hauben, genauso aber auch, moderne Kunst in kleine Landgemeinden bringen: All das finde in der Arbeit des Vereins „Tauriska“ Platz, sagt Geschäftsführer Christian Vötter.
Gegründet im Jahr 1986, habe der Verein gleich zu Beginn von einem großen Mentor profitiert, schildert Vötter. "Wir hatten das Glück, dass Leopold Kohr in den 1980er-Jahren Urlaub in Neukirchen gemacht hat. Er war von der Region begeistert. Wir wiederum durften seine Philosophie annehmen, und so wurde Leopold Kohr 1986 erster Präsident von „Tauriska“. Gemeinsam mit vielen Helfern, habe das kleine Team von „Tauriska“ doch einiges bewegt, betont Vötter.

„Regionalität, Nachhaltigkeit und menschliches Maß“
„Seit unserer Gründung haben wir mehr als 3.000 Veranstaltungen organisiert. Jüngstes Beispiel ist die Ausstellung ‚Schöne Ansichten‘, wo es um die Klimaveränderung geht – etwa die Frage, wie sich unsere Täler durch Vermurungen und Hochwasser-Ereignisse verändern. Im Jahr 2017 haben wir ein Literatur-Festival gegründet, in dem die Größen der heimischen Literatur-Szene präsent sind. Wir organisieren aber auch Symposien und Tagungen – das alles immer im Sinne der Philosophie von Leopold Kohr. Es geht um Regionalität, Nachhaltigkeit und ein zurück zum menschlichen Maß.“

Obwohl einiges weitergebracht worden sei – Zeit zum Ausruhen sieht Christian Vötter nicht. „Nach fast drei Jahren Pandemie ist vieles schwieriger geworden. Auch wir müssen die Menschen wieder neu zur Mitarbeit gewinnen. Und es ist aufs Neue eine Aufgabe, sich zu bemühen, dass die Leute zu Veranstaltungen kommen“, sagt Vötter.
250.000 Euro Jahresbudget
Der Verein „Tauriska“ verfügt über ein jährliches Budget von einer Viertel Million Euro. Das Geld kommt hauptsächlich von der öffentlichen Hand, ein Teil von privaten Sponsoren.