Krampuslauf
APA/Barbara Gindl
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Chronik

Kritik: „Krampus immer früher“

Der Krampus komme in Salzburg heuer zu früh. Das kritisieren Brauchtums- und Heimatvereine. Die ersten Kränzchen und Läufe waren heuer schon Mitte November. Dies sei eine Entwicklung, die auch mit der zunehmenden Kommerzialisierung des Brauchtums zusammenhänge, heißt es.

Daneben würden auch Covid und die damit verbundenen Absagen dabei eine Rolle spielen. Die Zahl der Krampuspassen und Veranstaltungen steige ständig, die Zeit bis zum Krampus- bzw. Nikolaustag bleibe aber immer die gleiche. Viele Vereine würden deshalb zeitlich nach vorne ausweichen, beobachtet der Obmann der Salzburger Heimatvereine, Hannes Brugger.

„Ich habe schon einige Male ersucht, sich darauf zu besinnen, die Zeiten einzuhalten, wenn es um die Vermittlung traditionellen Brauchtums geht. Da kommt man natürlich mit unterschiedlichen Meinungen in Berührung. Man lässt diese Meinungen gelten, versucht aber doch, auf die Beteiligten einzuwirken und ihnen klarzumachen, dass man auch eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Brauchtum hat“, sagt Brugger.

„Grenzen des Kommerziellen wichtig und notwendig“

Grund für den Krampus-„Frühstart“ sei heuer aber wohl auch, dass in den vergangenen zwei Jahren Covid-bedingt alle Läufe abgesagt wurden. Für Zukunftsforscher Hans Holzinger wird mit dem Brauchtum immer mehr Geld gemacht.

„Das muss zwar nicht zwangsläufig schlecht sein. Aber man braucht doch Regeln – zum Beispiel mit dem Handel – wie man solche Feste gestalten soll. Natürlich soll damit auch Geld verdient werden können, aber es darf nicht vorrangig darum gehen. Es muss Grenzen geben – und zwar nicht nur aus kulturellen, sondern auch aus ökologischen Gründen. Sonst kommt der Krampus irgendwann womöglich schon im Sommer“, warnt Holzinger.